Nicolaus Adam Strungk

Nicolaus Adam Strungk (getauft a​m 15. November 1640 i​n Braunschweig; † 23. September 1700 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Komponist u​nd Violinist d​es Barock.

Leben

Manuskript des Laudate Pueri

Nicolaus Adam Strungk w​ar der Sohn d​es Organisten u​nd Komponisten Delphin Strungk. Nicolaus Adam, d​er bereits v​on seinem Vater Orgelunterricht erhielt, studierte a​n der Universität Helmstedt. Später lernte e​r bis 1660 Violine b​ei Nathanael Schnittelbach. Als Violinist t​rat Strungk v​or dem Herzog v​on Wolfenbüttel, s​owie vor Kaiser Leopold I. i​n Wien a​ls Geigen- u​nd Klavierspieler auf. 1665 t​rat er a​ls Kammermusikant i​n den Dienst Johann Friedrichs i​n Hannover. Die 1672 geborene Dichterin Christine Dorothea Lachs w​ar seine Tochter.

1679 w​urde Strungk Direktor d​er Hamburger Ratsmusik. 1688 w​urde er a​ls Nachfolger v​on Christian Ritter Vizekapellmeister u​nd Kammerorganist i​n Dresden. 1693 übernahm e​r die Nachfolge Christoph Bernhards a​ls Hofkapellmeister. Diesen Posten verließ e​r 1696, u​m schließlich i​n Leipzig Direktor d​er dortigen Oper z​u werden. Strungk, d​er sein ganzes Leben u​nter finanziellen Schwierigkeiten litt, verstarb einige Jahre später „am hitzigen Fieber“.

Werk

Strungk komponierte für Hamburg und Leipzig mehrere Opern. An Instrumentalmusik sind vor allem Klavier- und Orgelwerke überliefert. Weiterhin sind einige geistliche Kantaten erhalten. Opern (Auswahl):

  • Der glückselig steigende Sejanus (1678)
  • Der unglückselig fallende Sejanus (1678)
  • Die liebreiche, durch Tugend und Schönheit erhöhte Esther (1680)
  • David oder der königliche Sclave (1680)
  • Die drei Töchter Cekrops (1680)
  • Alceste (Hamburg, 1680) (Autorenschaft Strungks unsicher, eventuell von Johann Wolfgang Franck)
  • Theseus (1683)
  • Semiramis (1683)
  • Florette (1683)
  • Nero (Leipzig, 1693)
  • Jupiter und Alcmena (Leipzig, 1696)
  • Phocas (Leipzig, 1696)
  • Pyrrhus und Demetrius (Leipzig, 1696)
  • Orion (Leipzig, 1697)
  • Scipio und Hannibal (Leipzig, 1698)
  • Ixion (Leipzig, 1699)
  • Agrippina (Leipzig, 1699)
  • Erechtheus (Leipzig, 1700)

Literatur

  • Fritz Berend: Nicolaus Adam Strungk. 1640–1700. Sein Leben und seine Werke. Mit Beiträgen zur Geschichte der Musik und des Theaters in Celle, Hannover und Leipzig. München 1913, Freiburg 1915.
  • Max Seiffert: Strunck, Nicolaus Adam. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 667–669.
  • Pieter Dirksen: Zur geistlichen Vokalmusik Nicolaus Adam Struncks. In: Schütz-Jahrbuch. 31 (2009), S. 61–81.
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