Hamburger Freie Presse
Die Hamburger Freie Presse (HFP) war eine FDP-nahe Tageszeitung im Hamburg der Nachkriegszeit. Sie erschien von April 1946 bis September 1952 anfangs unter britischer Lizenz; Lizenzträger waren Paul Heile und Hans Sommerhäuser. Chefredakteur war Aloys Winbauer, der vor 1933 in gleicher Funktion für den Hamburger Anzeiger gearbeitet hatte und weitere ehemalige Redakteure für die neue Zeitung gewinnen konnte. Verlegt und gedruckt wurde die HFP bei Girardet am Gänsemarkt, wo einst auch der Anzeiger erschienen war. Die von der britischen Militärregierung per Papierzuteilung festgelegte Auflage betrug anfangs 80.000 Stück und stieg nach der Währungsreform 1948 auf etwa 135.000; Verbreitungsgebiet war Hamburg und das nördliche Umland.
Nach dem erfolgreichen Start des Hamburger Abendblatts und dem Auslaufen der Lizenzpflicht 1949 verlor die HFP an Auflage, wenn auch weniger stark als andere Lizenzzeitungen. Nach dem Konkurs der CDU-nahen Hamburger Allgemeinen Zeitung Anfang 1950 führte die HFP zeitweilig den Untertitel Hamburger Allgemeine, um deren Leserschaft für sich zu gewinnen. Ab Herbst 1952 erschien die HFP wieder unter dem traditionellen Titel Hamburger Anzeiger (bis 1957).
Literatur
- Daniel A. Gossel: Die Hamburger Presse nach dem Zweiten Weltkrieg (= Beiträge zur Geschichte Hamburgs, Bd. 45), Hamburg 1993, ISBN 3-923356-53-6.