Halothamnus bottae
Halothamnus bottae ist eine Pflanzenart der Gattung Halothamnus aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Halothamnus bottae | ||||||||||||
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Halothamnus bottae | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Halothamnus bottae | ||||||||||||
Jaub. & Spach |
Merkmale
Halothamnus bottae ist ein 30–50 cm hoher Strauch mit dornig zugespitzten blaugrünen Zweigen. Die schräg abstehenden Blätter sind dreieckig und nur 0,7–3 mm (selten bis 8 mm) lang. Die Blüten sind 2,6–3,6 mm groß. Die geflügelte Frucht erreicht 6–9 mm Durchmesser. Auf der Unterseite treten zwischen den rundlich-eiförmigen Gruben die zentrale Ansatzstelle (Nabel) sowie 5 radiale Nerven deutlich hervor.
Bei der Unterart Halothamnus bottae ssp. niger werden die Pflanzen beim Trocknen schwarz, auch die Fruchtflügel werden dunkel.
- Frucht (Seitenansicht)
- Früchte (Unterseite) von ssp. niger (links) und ssp. bottae (rechts)
Vorkommen
Halothamnus bottae ist endemisch auf der Arabischen Halbinsel (Saudi-Arabien, Jemen, Oman, Vereinigte Arabische Emirate). Er wächst in offenem Buschland und Halbwüstensteppe an trockenen steinigen Standorten, von 0 bis 2000 m Meereshöhe. Die Unterart ssp. niger kommt nur auf der südlichen Arabischen Halbinsel vor, in trocken-heißen Tieflagen bis 100 m Meereshöhe (ähnliche Pflanzen aus Ostafrika gehören zu Halothamnus somalensis).[1]
Nutzung
In Oman wird Halothamnus bottae getrocknet als Schnupftabak verwendet.[2] Halothamnus bottae wird als Futterpflanze angebaut.[3] Er wird volksmedizinisch zur Kräftigung der Haare und zur Behandlung von Frauenleiden verwendet.[3] Auch kranke Schafe werden bei Milzbrand, Krätze oder Wunden damit behandelt.[3] Die Blätter enthalten die aliphatischen Inhaltsstoffe n-Hexacosan, 1-Triacosanol, 1-Triacontanol, 1-Henetriacontanol, Stigmasterol und 1-Tritriacontanol.[3]
Systematik
Die Erstbeschreibung von Halothamnus bottae erfolgte 1845 durch Hippolyte François Jaubert und Édouard Spach[4]. Synonyme für Halothamnus bottae Jaub. & Spach sind Caroxylon bottae (Jaub. & Spach) Moq. und Salsola bottae (Jaub. & Spach) Boiss.
Halothamnus bottae wird in Saudi-Arabien hamḑ al-arnab und tiḩyan genannt,[5] in Oman (Jibbāli und Dhofari) hamdeh und kizzot,[6] und im Yemen asal.[7] und tanēt.[8]
Literatur
- Gabriele Kothe-Heinrich: Revision der Gattung Halothamnus (Chenopodiaceae). Bibliotheca Botanica Bd. 143, Schweizerbart, Stuttgart 1993, ISBN 978-3-510-48014-2, S. 53–57 (Abschnitte Merkmale, Vorkommen, Nutzung, Taxonomie)
Einzelnachweise
- Gabriele Kothe-Heinrich: The genus Halothamnus (Chenopodiaceae) in Southwest Asia. - Flora et Vegetatio Mundi 9, 1991, S. 43–52.
- Herbarbeleg Miller 6494 (Herbarium: E)
- Shahnaz Sultana, Mohammed Ali, Mohammad Jameel: Aliphatic Constituents from the Leaves of Dillenia indica L., Halothamus bottae Jaub. and Xylosma longifolium Clos. Chemistry Research Journal 3(3): S. 109–117. 2018. PDF
- Hippolyte François Jaubert & Édouard Spach: Illustrationes plantarum orientalium, volume 2. - Paris, 1845, S. 50, Abb. 136. (Erstbeschreibung)
- J. P. Mandaville: Flora of eastern Saudi Arabia. - London/New York: Kegan Paul International, 1990.
- A. G. Miller & D. M. Morris: Plants of Dhofar. - Muscat: Office of the Adviser for Conservation of the Environment, 1988.
- Herbarbeleg Wissmann 852 (Herbarium: LE)
- E. Blatter: Flora Arabica 8,1. - Calcutta: Superintendent government printing, 1919.