Haindl’sche Stiftungshäuser
Die Haindl’schen Stiftungshäuser bildeten eine kleine Werkssiedlung, die den Arbeitern und Angestellten der Haindl’schen Papierfabriken (heute Teil der UPM-Kymmene) als Unterkunft diente. Sie bestand aus vier Mehrfamilienhäusern, die im Jahre 1880 unweit der Fabrik gebaut wurden. Als Bauplatz wurde das Gelände der ehemaligen klauckeschen Weißbleiche vor dem Oblatterwall von der Georg-und-Elise-Haindl’schen Stiftung erworben.
Die Wohngebäude, entworfen von Stadtbaurat Leybold, wurden in offener Bauweise angeordnet und zeigen sich als zweigeschossige Putzbauten, mit Zwerchgiebeln. Auf der Gebäuderückseite befanden sich kleine Nutzgärten. Mit Ihrem Aussehen unterschieden sie sich vom schmucklosen Baustil anderer Werkssiedlungen in Augsburg.
Bekannt wurden die Stiftungshäuser, die bis heute in voller Zahl erhalten geblieben sind, durch Bertolt Brecht. Brechts Vater, Berthold Friedrich Brecht, war Prokurist bei der Firma Haindl und bewohnte mit seiner Familie das vorderste der vier Stiftungshäuser.
Literatur
- Günther Grünsteudel, Günter Hägele, Rudolf Frankenberger (Hrsg.): Augsburger Stadtlexikon. 2. Auflage. Perlach, Augsburg 1998, ISBN 3-922769-28-4
- Astrid Depold-Kritter: Augsburg in frühen Photographien 1860 bis 1914, Schirmer/Mosel Verlag, München 1979, ISBN 3-921-375-38-X