Habiba Sarabi
Habiba Sarabi (* 1956 in Mazār-i Scharif, auch Sarobi) ist eine afghanische Hämatologin, Politikerin und Reformerin der Post-Taliban-Zeit in Afghanistan. Am 23. März 2005 wurde sie von Präsident Hamid Karzai zur Gouverneurin der Provinz Bamiyan ernannt und wurde somit die erste Frau in Afghanistan, die jemals eine solche Position innehatte.[1] Zuvor fungierte sie in Karzais Kabinett als Frauenbeauftragte sowie als Ministerin für Kultur und Bildung; sie war maßgeblich an der Förderung der Frauenrechte beteiligt und widmete sich darüber hinaus Umweltangelegenheiten. Habiba Sarabi ist eine ethnische Hazara.
Während der Herrschaft der Taliban floh Habiba mit ihren Kindern nach Peschawar in Pakistan, kehrte aber heimlich und regelmäßig zurück. Ihr Ehemann blieb in Kabul zurück, um für seine Familie zu sorgen. Sie arbeitete im Untergrund als Lehrerin für Mädchen, jeweils insgeheim in Afghanistan sowie in afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan.
Die von den Taliban im Jahr 2001 zerstörten Buddha-Statuen in ihrer Provinz möchte sie mit Hilfe der UNESCO wieder rekonstruieren lassen.[2]
Im Jahr 2008 führte das Time Magazine sie in der Liste Heroes of the Environment, für ihren Beitrag zur Errichtung des Band-e-Amir-Nationalparks in Bamiyan.[3]
Im Jahr 2013 wurde sie mit dem als „asiatischen Friedensnobelpreis“ angesehenen Ramon-Magsaysay-Preis ausgezeichnet.
Weblinks
- Janelle Brown: Ready for her close-up. (Memento vom 27. September 2011 im Internet Archive) salon.com (Biografie)
- Asiens „Nobelpreis“ geht an Gouverneurin aus Afghanistan. Der Tagesspiegel, 24. Juli 2013
Einzelnachweise
- Afghanistan's first woman governor BBC, 9. Juni 2005
- Afghanistans Frauen drängen in die Politik – Habiba Sarabi regiert als erste Gouverneurin die Provinz Bamiyan. APD, Adventistischer Pressedienst, 30. Mai 2008
- Leaders & Visionaries: Habiba Sarabi Time Magazine, 24. September 2008