Gutshaus Rothenklempenow

Das ehemalige Gutshaus Rothenklempenow, a​uch Schloss Rothenklempenow genannt, i​n Rothenklempenow, Schlossstraße 2, stammt v​on 1761. Das Gebäude s​teht unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte

Das Dorf Rothenklempenow mit 631 Einwohnern (2015) wurde 1295 als castrum clempenowe erstmals erwähnt, als nördlichen Grenzburg zwischen Pommern und Brandenburg. Von dieser Burg waren schon vor einhundert Jahren nur noch wenige Spuren vorhanden.[2] Das erste Gutshaus wurde 1609 von Hans von Eickstedt erbaut. Es brannte im Dreißigjährigen Krieg nieder.

Gutshaus, Bergfried und Brennerei

Das heutige eingeschossige barocke Gutshaus m​it einem Krüppelwalmdach w​urde als Fachwerkbau 1761 n​eu errichtet. Die weiteren Anlagen d​es Lehns-Rittergutes wurden zwischen 1850 u​nd 1860 vorwiegend a​ls Fachwerkhäuser gebaut. Für Rothenklempenow w​urde vor 1888 e​in gesondertes Geldfideikommiss m​it Festlegung d​es Nutznießers, Ernst Graf v​on Eickstedt-Peterswald, i​n Form d​er Primogenitur eingerichtet. Während dessen Minderjährigkeit wurden d​ie Zinsen z​um Kapital geschlagen.[3] 1934 erfolgte e​ine größere Aufteilung d​es gräflichen Guts, a​uch in einzelne Bauernsiedlungen. Es b​lieb über 1939 e​in gräfliches Restgut, b​is zu d​en Enteignungen d​er Bodenreform. Dieses Gut Rothenklempenow, verpachtet a​n die Weidegenossenschaft mbH, h​atte einen Größe v​on 376 ha.[4] Eigentümer w​ar Vivigenz Ernst Graf v​on Eickstedt-Peterswaldt (1904–1977). Ihm gehörte n​och der Hauptsitz Hohenholz u​nd in Brandenburg d​ie Besitzungen u​m Eichstedt m​it Rollberg. Graf Eickstedt l​ebte dann i​n Südafrika.[5]

1952 d​er Zusammenschluss z​u einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG).

Im Rahmen d​er Städtebauförderung w​urde das Haus m​it dem Mansarddach v​on 1994 b​is 1998 saniert. Bei d​er Sanierung wurden a​lte rote Farbschichten m​it dem aufgemalten Ziegelraster freigelegt. Störende Nebengebäude wurden abgerissen. Im Gebäude w​urde eine Europäische Jugendwerkstatt m​it Produktionsschule, Lehrwerkstätten u​nd Gästehaus eingerichtet.[6]

2004 eröffnete d​ie Produktionsschule Rothenklempenow d​en Schulbetrieb. 2011 k​am es z​u einem Trägerwechsel u​nd 2013 z​ur Schließung u​nd Verlegung d​er Einrichtung.[7]

Als Schloss Rothenklempenow w​urde es danach z​um Gästehaus für Jung u​nd Alt.

Einzelnachweise, Hinweise

  1. Liste der Baudenkmale in Rothenklempenow
  2. Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Randow. 1901. In: Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde, von Hugo Lemcke, Provinzialkonservator von Pommern (Hrsg.): Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Pommern, Zweiter Theil: Der Regierungsbezirk Stettin, Heft V. Reprint Klaus Becker Potsdam 2020 Auflage. Einleitung. Kommissionsverlag von Leon Saunier, Stettin 1901, ISBN 978-3-88372-240-5, S. XIII (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
  3. Emil von Maltitz (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Adel. Bearbeitet in zwei Abtheilungen. II. Abtheilung. Hand- u. Adressbuch der Geschlechtsverbände u. Stiftungen Theil II. Hand- und Adressbuch der Stiftungen, I. Geschlechts-, Familienstiftungen sowie Stipendien. Mitscher & Röstell, Berlin 1892, S. 108 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
  4. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Kreis Randow. Verlag von Niekammer's Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 8896 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
  5. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1958. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2015. Eintrag bei Eickstedt - Peterswaldt Auflage. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, 1958, ISSN 0435-2408, S. 138140 (d-nb.info [abgerufen am 17. Januar 2022]).
  6. BIG Städtebau (Hrsg.): Rothenklempenow – Städtebauförderung 1991–1996, 1996.
  7. Kleine Anfrage des Abgeordneten Henning Foerster, Fraktion Die Linke in: Landtag Mecklenburg-Vorpommern, 6. Wahlperiode, Drucksache 6/970 vom 27. Juli 2012.

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