Gustave III. ou Le bal masqué

Gustave III. ou Le bal masqué (dt. Gustav oder Der Maskenball) ist eine große historische Oper in fünf Akten, komponiert von Daniel-François-Esprit Auber auf ein Libretto von Eugène Scribe. Sie wurde am 27. Februar 1833 in der Salle de la rue Le Peletier der Pariser Oper uraufgeführt.

Werkdaten
Titel: Gustav oder Der Maskenball
Originaltitel: Gustave III. ou Le bal masqué

Titelblatt des Librettos, Paris 1833

Form: Oper in fünf Akten
Originalsprache: Französisch
Musik: Daniel-François-Esprit Auber
Libretto: Eugène Scribe
Uraufführung: 27. Februar 1833
Ort der Uraufführung: Grand Opéra, Paris
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: In und bei Stockholm 1792
Personen
  • Gustav III., König von Schweden (Tenor)
  • Anckarström/Ankastrom, ein Berater (Bariton)
  • Ribbing/Warting, ein Umstürzler (Bass)
  • Horn/Dehorn, Ein Umstürzler (Tenor)
  • ein Kämmerer (Tenor)
  • Armfelt, Justizminister (Bass)
  • Kaulbart, Kriegsminister (Bass)
  • Christian, Matrose (Tenor)
  • ein Diener Ankastroms (Bass)
  • Amélie, Gräfin Ankastrom (Sopran)
  • Oscar, Page des Königs (Koloratursopran)
  • Arvedson, eine Wahrsagerin (Mezzosopran)
  • Deputierte, Kurtisanen, Verschwörer, Volk (Chor)
  • Ballett

Handlung

Die Handlung dieser Oper gleicht Verdis Oper Amelia oder ein Maskenball, nur mit dem Unterschied, dass Aubers Werk im bürgerlichen – und nicht wie bei Verdi im adeligen – Milieu spielt. 1861 wurde in Paris aus politischen Gründen (nach Beschwerden des schwedischen Hofs) die Handlung nach Neapel verlegt. König Gustav III. von Schweden galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten Europas. Er war ein aufgeklärter Monarch, berühmt als Kunstfreund und berüchtigt für seine Lebenslust. Da er Privilegien des Adels abschaffen wollte, zog er sich Feinde zu. Am 16. März 1792 wurde der König auf einem Maskenball in der Stockholmer Oper vor den Augen der Ballgesellschaft vom maskierten Grafen Johann Jakob Anckarström angeschossen und starb knapp zwei Wochen später an einer Blutvergiftung.

Instrumentation

Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:[1]

Werkgeschichte

Bei der Uraufführung am 27. Februar 1833 an der Pariser Oper sangen Adolphe Nourrit (Gustave III.), Nicolas-Prosper Levasseur (Anckarström), Pierre-Auguste „Alexis“ Dupont (Warting), Henri-Bernard Dabadie (Horn), Hyacinthe-Maturin Trévaux (Kämmerer), Ferdinand Prévost (Armfelt), Pierre-François Wartel (Kaulbart), Jean-Étienne-August Eugène Massol (Christian), Marie-Cornélie Falcon (Amélie), Julie Dorus-Gras (Oscar) und Louise-Zulmé Dabadie-Leroux (Arvedson). Zu den Tänzern zählten Lise Noblet-Dupont und Joseph Mazilier. Die Choreographie stammte von Filippo Taglioni.[2]

Eine erste deutsche Übersetzung von Ignaz von Seyfried und Georg von Hofmann wurde am 26. September 1835 unter dem Titel Die Ballnacht im Theater am Kärntnertor in Wien aufgeführt.[3][4] Dirigent dieser Aufführung war Wilhelm Reuling.[5] 1837 kam eine weitere deutsche Übersetzung von Karl August von Lichtenstein am Königsstädtischen Theater in Berlin zur Aufführung.

Literatur

  • Daniel-François-Esprit Auber: Gustav oder der Maskenball. Grosse historische Oper in 5 Akten. Reclam, Leipzig 1900 (Opernbücher; 42)
  • Herbert Schneider: Chronologisch-thematisches Verzeichnis sämtlicher Werke von Daniel Francois Esprit Auber. Olms, Hildesheim 1994 (Musikwissenschaftliche Publikationen; 1)
Commons: Gustave III. ou Le bal masqué – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig Finscher: Gustave ou Le Bal masqué. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 1: Werke. Abbatini – Donizetti. Piper, München / Zürich 1986, ISBN 3-492-02411-4, S. 107–109.
  2. 27. Februar 1833: „Gustave III“. In: L’Almanacco di Gherardo Casaglia..
  3. Die Ballnacht. Große Oper in 5 Acten, mit Divertissement. Nach dem französ. bearb. von Josef Ritter von Seyfried und Georg Edler von Hofmann. Musik von Auber. Mausberger, Wien 1835 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DJS1XAAAAcAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  4. Karl Goedeke, Edmund Goetze: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. 2. Auflage. Ehlermann, Leipzig 1953, Bd. 11, Halbbd. 2. S. 200http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3DGrundrissZurGeschichteDerDeutschenDichtungAusDenQuellen-2-11-2~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn211~doppelseitig%3D~LT%3D200~PUR%3D.
  5. Michael Jahn: Reuling, Ludwig Wilhelm. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
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