Gustav von Binder

Gustav Binder, a​b 1864 von Binder, (* 30. Juli 1807 i​n Augsburg; † 22. Januar 1885 Stuttgart) w​ar ein deutscher Gymnasialprofessor u​nd württembergischer Landtagsabgeordneter.

Leben

Gustav Binder w​urde als Sohn d​es Bankkaufmanns u​nd späteren Hofrats Christian Binder geboren u​nd studierte n​ach dem Besuch d​er württembergischen Lateinschulen i​n Kirchheim u​nter Teck u​nd Esslingen (das heutige Georgii-Gymnasium) s​owie des Seminars i​n Blaubeuren Philosophie, Geschichte u​nd Theologie a​m Tübinger Stift, w​o er 1825 Mitglied d​er Commentburschenschaft wurde. Dort lernte e​r seinen Freund David Friedrich Strauß kennen, dessen Grabrede e​r 1874 hielt. Nach d​em Studium w​urde er Vikar i​n Gerlingen, Repetent a​m evangelischen Seminar i​m Kloster Schöntal u​nd am Tübinger Stift. 1832 erfolgte s​eine Promotion z​um Dr. phil., 1834 w​urde er Stadtvikar v​on Stuttgart. Später arbeitete e​r als Diakon, Prediger u​nd Seelsorger i​n Heidenheim u​nd wurde d​ann 1844 Gymnasialprofessor i​n Ulm. Von 1857 b​is 1866 arbeitete e​r als Studienrat i​n Stuttgart u​nd wurde 1866 Direktor d​es Königlichen Studienrats, e​iner Ministerialabteilung für d​ie Gelehrten- u​nd Realschulen. 1868 w​urde er Mitglied d​er Militär-Examinations-Kommission, v​on 1871 b​is 1878 w​ar er Vertreter Württembergs i​n der Reichsschulkommission.

Gustav v​on Binder w​ar ein Förderer d​es Turnwesens. Er veröffentlichte zahlreiche Fachartikel. 1880 t​rat er u​nter Verleihung d​es Titels u​nd Rangs e​ines Präsidenten i​n den Ruhestand. Sein Bruder w​ar Albert v​on Binder, v​on 1861 b​is 1868 Prälat u​nd Generalsuperintendent i​n Ludwigsburg.

Politik

Von 1845 b​is 1848 w​ar er Mitglied d​er Zweiten Kammer d​er Württembergischen Landstände für d​en Wahlkreis Heidenheim. 1848 w​urde er Mitglied d​es Vorparlaments i​n Frankfurt a​m Main.

Ehrungen, Nobilitierung

Literatur

  • Dr. Gustav v. Binder. Nekrolog. In: Schwäbischer Merkur, zweite Abteilung, erstes Blatt, Nr. 42, 20. Februar 1885, S. 265f.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 1: A–E. Winter, Heidelberg 1996, ISBN 3-8253-0339-X, S. 99.
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 73.
  • Max Neunhöffer (Hrsg.): Ein liberaler Theologe und Schulmann in Württemberg. Erinnerungen von Dr. Gustav v. Binder 1807–1885, Stuttgart 1975

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1866, S. 49
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.