Guldenhardt

Guldenhardt w​ar eine Eisenerzgrube i​m Gebiet d​es Herdorfer Stadtteils Dermbach i​m Landkreis Altenkirchen i​n Rheinland-Pfalz. Die Grube l​ag im Dermbachtal a​n der Grenze z​u Struthütten (Nordrhein-Westfalen).

Guldenhardt
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betriebsbeginnvor 1705
BetriebsendeNovember 1880
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonEisenerz, Kupfererz
Größte Teufe105 m
Geographische Lage
Koordinaten50° 47′ 20″ N,  57′ 57″ O
Guldenhardt (Rheinland-Pfalz)
Lage Guldenhardt
StandortDermbach
GemeindeHerdorf
Landkreis (NUTS3)Altenkirchen
LandLand Rheinland-Pfalz
StaatDeutschland
RevierBergrevier Daaden-Kirchen

Aus a​lter Zeit z​eugt ein ca. 15 m tiefer u​nd 200 m langer Tagebau.[1] Ursprünglich existierten v​ier Gruben a​uf dem Gangzug: Weiße Guldenhardt (* v​or 1755), Alte Guldenhardt, Grenze u​nd Kux (* 1. Mai 1793).[2]

Die Grube Guldenhardt lieferte einen hochwertigen, manganhaltigen Spateisenstein und wurde 1705 erstmals auf einer Rechnung erwähnt.[2] Ab 1790 wurde der Firstenbau eingeführt.[3] Die Grube war im 18. und frühen 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Remy aus Bendorf und diente der Wendener Hütte als wichtigste Rohstoffbasis.[4] Die Blütezeit der Grube setzte etwa um 1800 ein. Im Jahr 1840 wurde auf der Grube eine, von Carl Ludwig Althans (1788–1864) entworfene, Wassersäulenmaschine in Betrieb genommen. Sie erreichte einen Wirkungsgrad von 76,7 % und war ca. 30 Jahre lang in Betrieb (bis in 50 m Teufe). Zwischen 1831 und 1845 wurden 29.808 t Eisenerz und 1.235 t Kupfererz gefördert. 1866 verkaufte man die Grube an die an die Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel und Huyssen (späterer Name Gutehoffnungshütte Oberhausen).[2] Von 1871[2] bis 1873 stieg man in den Tiefbau ein, in einem Stollen wurde ein Blindschacht mit einer Größe von 4,4 × 1,57 m und einer Teufe von 105 m, die er 1880 erreichte, angelegt. Drei Tiefbausohlen wurden auf 42 m, 72 m und 105 m unterhalb des Stollens verteilt. Die Erzförderung erfolgte mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s.[5] Als Fördermaschine wurde eine Zwillingsdampfmaschine des Herstellers „Jacobi, Haniel und Huyssen“ aus Oberhausen eingesetzt.[6]

Gangmittel w​aren Oberstes u​nd Unterstes Rimmelchen. Bereits i​m November 1880[5] w​urde der Grubenbetrieb aufgrund abgebauter Vorräte eingestellt.

Siehe auch

Literatur

  • Thomas A. Bartolosch: Die Stahlsteingrube Guldenhardt bei Herdorf als Rohstoffbasis der Wendener Hütte – Wirtschaftliche Verflechtungen zwischen dem saynischen Siegerland und dem Olper Raum im 18. und 19. Jahrhundert, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 131–147.
  • Carsten Trojan: Die Wassersäulenmaschine der Grube Guldenhardt, Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2011.

Einzelnachweise

  1. Die Grube Guldenhardt bei Dermbach
  2. Artikel Interessante Details über die Grube „Guldenhardt“ in der Siegener Zeitung vom 24. Mai 2011, Seite 10
  3. Hans Dietrich Gleichmann: Stahlberg, Hollertszug und Eisenzeche – Von Zechen und Gruben des Siegerlandes, Verlag Höppner & Göttert, Siegen 1997.
  4. Die Erzstraße ist um eine Attraktion reicher, Online-Ausgabe des AK-Kuriers vom 26. November 2011
  5. A. Ribbentrop: Beschreibung des Bergreviers Daaden-Kirchen; Bonn 1882
  6. Dampffördermaschine
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