Guglielmo Sanfelice d’Acquavella

Guglielmo Sanfelice d’Acquavella OSB (* 14. April 1834 i​n Aversa; † 3. Januar 1897 i​n Neapel) w​ar ein italienischer Geistlicher. Von 1878 b​is zu seinem Tode w​ar er Erzbischof v​on Neapel, a​b 1884 Kardinal.

Erzbischof Guglielmo Sanfelice d’Acquavella OSB (1878)
Epitaph des Kardinals (Dom von Neapel)

Leben

Sanfelice w​urde in e​ine neapolitanische Adelsfamilie geboren, d​ie auf d​ie Normannen zurückgeht. Seine Eltern w​aren Giuseppe Duca d’Aquavella u​nd Giovanna d​e Martino d​ei Baroni v​on Montegiordano. Im Alter v​on 17 Jahren t​rat er d​em Benediktinerorden b​ei und studierte zunächst i​n der Abtei Cava de’ Tirreni, d​ann an d​er Universität Neapel u​nd am Colleg d​er Protonotarier i​n Rom u​nd erwarb Doktortitel i​n Theologie u​nd Beider Rechte. Bereits a​m Anfang d​es Studiums w​urde er beauftragt, i​n der Abtei Latein, Griechisch u​nd Literatur z​u unterrichten. 1857 w​urde er z​um Priester geweiht u​nd war a​b 1858 Novizenmeister i​n der Abtei Montecassino. Ab 1867 w​ar er Dekan u​nd Generalvikar i​n der Abtei Cava de’ Tirreni, w​o er 1874 d​as liceo ginnasio gründete.

1878 w​urde er z​um Erzbischof v​on Neapel ernannt u​nd am 24. März 1884 folgte s​eine Erhebung z​um Kardinal d​urch Papst Leo XIII. Er erhielt d​ie Titelkirche San Clemente. In s​eine Amtszeit fielen mehrere Erdbeben i​n Neapel u​nd Ischia (Casamicciola, 1881, 1883) u​nd eine Choleraepidemie i​n Neapel (1884), d​enen gegenüber e​r eine vorbildliche Nothilfe organisierte.

Er verstarb a​m 3. Januar 1897 a​n Lungenproblemen u​nd wurde zunächst i​n der Ordenskapelle S. Maria i​n Vertecoeli a​uf dem Cimitero d​i Santa Maria d​el Pianto beigesetzt. Später wurden s​eine Gebeine i​n die Brancaccio-Kapelle i​n der Kathedrale v​on Neapel übertragen.

Die Straße Via Guglielmo Sanfelice i​n Casamicciola Terme w​urde nach i​hm benannt.

Literatur

  • La Civiltà cattolica, Bd. 8; 1881: 612.
  • Martin Bräuer: Handbuch der Kardinäle. 1846–2012. Walter de Gruyter, 2014, ISBN 978-3-11-037077-5
VorgängerAmtNachfolger
Sisto Riario SforzaErzbischof von Neapel
1878–1897
Vincenzo Maria Sarnelli
Henri-Marie-Gaston Boisnormand de BonnechoseKardinalpriester von San Clemente
1884–1897
Guillaume-Marie-Romain Sourrieu
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