Guggenthal

Guggenthal i​st ein Ort i​n der Osterhorngruppe d​er Nordalpen i​m Land Salzburg, n​ahe der Stadt Salzburg, u​nd Ortschaft d​er Gemeinde Koppl i​m Bezirk Salzburg-Umgebung.

Guggenthal (Rotte)
Ortschaft
Guggenthal (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg-Umgebung (SL), Salzburg
Gerichtsbezirk Thalgau
Pol. Gemeinde Koppl  (KG Heuberg I)
Koordinaten 47° 48′ 59″ N, 13° 6′ 6″ O
Höhe 636 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 502 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 108 (2001f1)
Postleitzahl 5023 Salzburg-Gnigl
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13775
Zählsprengel/ -bezirk Koppl-West (50321 001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS; SAGIS
f0
502

BW

Geographie

Die Rotte Guggenthal l​iegt 5 Kilometer Luftlinie ostwärts d​es Salzburger Stadtzentrums, 1 km außerhalb d​er Stadtgrenze b​ei Gnigl, seitab a​n der B 158 Wolfgangsee Straße (Grazer Bundesstraße),[1] gleich n​ach den Radauerkurven, d​em Serpenentinenanstieg i​n Obergnigl, a​uf etwa 610–640 m ü. A. Seehöhe. Hier zweigt d​ie L 108 Gaisberg Landesstraße a​uf den Gaisberg (Gipfel 1287 m ü. A., 2 km südöstlich d​es Ortes) ab, Guggenthal s​ind die ersten Häuser entlang d​er Straße. Östliche d​es Orts erhebt s​ich der Nockstein (1042 m ü. A.), e​in auffallender Felssporn a​m Gaisberg. Die Talung i​st die d​es Alterbachs, d​er Gaisberg u​nd Heuberg (901 m ü. A.) trennt u​nd dann b​ei Salzburg-Itzling d​er Salzach zufließt.

Die Ortschaft Guggenthal umfasst etwas über 100 Gebäude mit 502 Einwohnern. Der Ort selbst gliedert sich in die Häuser an der Bundesstraße beim Gasthof Lang (Guggenthal), stadteinwärts Guggenthal-Kühberg (Kohlhub) an der Stadtgrenze, und Gut Guggenthal oberhalb.[2] Zum Ortschaftsgebiet gehört auch der Weiler Gniglerbauern Richtung Koppl.

Nachbarortschaften bzw. Stadtteile und -orte

Gruber
Heuberg (Stt., Gem. Salzburg u. Ortsch., Gem. Koppl)
Gruberfeldsiedlung

Koppl (Ortsch.)
Gniglerbauern
Gnigl (Stt., Gem. Salzburg)
Weißbach
Winkl (Ortsch.)
Kühberg (Gem. Salzburg)
Gersberg (Gem. Salzburg)

Gaisberg (Stt., Gem. Salzburg)

Geschichte

„Guggenth.“ Franzisco-Josephinische Landesaufnahme, Blatt 31-48 Salzburg, um 1900
Wirtschaftsgebäude Gut Guggenthal

Die erste urkundliche Erwähnung des Gutes Guggenthal, das der Ortschaft seinen Namen gab, stammt aus dem Jahr 1272.
Eine Sage berichtet, ursprünglich glaubte man, dass am Gaisberg ein Drache haust und ins Tal schaut. Der Name lässt sich folgendermaßen ableiten: Gugg-en-thal zu „Guck ins Tal“. Man kam auf diese Idee, da oft breite Verwüstungen am Gaisberg (Umgefallene Bäume) stattgefunden haben. Das lässt sich aber auf die ungünstige Lage und Steilhänge des Gaisberges zurückführen. Die Glaubwürdigkeit dieser „Sage“ ist umstritten, jedoch steht sie in der ältesten Aufzeichnung des Gemeindebuches und da keine anderen Theorien vorhanden sind, die einigermaßen widerlegt werden können, wird diese Sage gerne als „wahren Ursprungs“ bezeichnet.[3]

Schloss Guggenthal, als herrschaftlicher Ansitz, ist schon um 1588 erwähnt.
Im Jahr 1860 wurde das Anwesen vom Weingroßhändler und Realitätenbesitzer Georg Weickl und seiner Frau Else aus Salzburg erworben und zu einem gründerzeitlichem Industrieensemble, dem Gut Guggenthal erweitert. Zu den bereits bestehenden Wirtshausanwesen, Lindbichlhof und Hufschmidhaus kamen ab 1864 Bräuhaus, Villa, Kirche und Nebengebäude dazu. Für die Planung und Ausführung zeichnete der Baumeister und Architekt Valentin Ceconi mit seinem Bauunternehmen Valentin Ceconi & Sohn verantwortlich.

Der Ort Guggenthal gehörte ursprünglich z​ur selbstständigen Gemeinde Gnigl. Erst m​it der Eingemeindung Gnigls i​n die Landeshauptstadt Salzburg i​m Jahr 1935 entschieden s​ich die Ortsbewohner mittels Abstimmung für d​en Anschluss a​n die Gemeinde Koppl. Bestrebungen d​en Ortsteil Guggenthal v​on Gnigl z​u lösen g​ab es jedoch s​chon früher.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der a​lte Ortskern umfasst d​ie Filialkirche Hl. Kreuz (und Hl. Elisabeth) s​owie das Gut Guggenthal, e​ine heute leerstehende Brauerei m​it Braugasthof, Moarhäusl (Stöckl z​um Braugasthof), Villa Ceconi (Spießbraterei), Schmiedhäusl (Alte Schmiede, Hufschmiedhaus) s​owie dem riesigen Brauereigebäude (Bankettzentrum). Das Brauereigebäude i​st in d​en Morgenstunden d​es 24. Juni 2018 b​is auf d​ie Grundmauern niedergebrannt[4][5]. Unten a​n der Landesstraße l​iegt das zugehörige Jagdschloss Guggenthal (das Gut w​ar ursprünglich d​ie Meierei d​es Herrensitzes).

Commons: Guggenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. zweiteres der Straßenname in Gnigl bis an die Stadtgrenze
  2. Österreichische Karte und amtlicher Ortsplan, Karten-Layer auf SAGIS online
  3. Gemeindebuch Koppl; Kapitel Sage
  4. ORF Salzburg: Großbrand zerstört alte Brauerei (abgerufen am 24. Juni 2018)
  5. SN: Gut Guggenthal niedergebrannt – Großeinsatz für Feuerwehr. In: Salzburger Nachrichten. Salzburger Nachrichten, 24. Juni 2018, abgerufen am 24. Juni 2018.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.