Gschlößbach
Der Gschlößbach ist ein Gletscherbach in den Hohen Tauern im Osttirol. Der in West-Ost-Richtung verlaufende Bach entsteht aus dem Zusammenfluss von Viltragen- und Schlatenbach und entwässert einen Großteil der östlichen Venedigergruppe. Beide Quellbäche werden von Gletschern gespeist, dem Viltragen- bzw. dem Schlatenkees. Auf einer Höhe von 1730 m mündet der etwas südlicher fließende Schlatenbach in den Viltragenbach, an dieser Stelle beginnt das Gschlößtal und der eigentliche Gschlößbach. Zwischen Außergschlöß und der Wolgemuthalm, 1,5 km nordwestlich des Matreier Tauernhauses, auf einer Höhe von 1670 m, mündet der Gschlößbach in den im Tauerntal entspringenden Tauernbach. Der Gschlößbach ist an der Mündungsstelle der größere der beiden Bäche.[3]
Gschlößbach (einschließlich Viltragenbach) | ||
Der Gschlößbach und die Almsiedlung Innergschlöß von Westen | ||
Daten | ||
Lage | Osttirol | |
Flusssystem | Drau | |
Abfluss über | Tauernbach → Isel → Drau → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | Gletschertor Viltragenkees 47° 8′ 3″ N, 12° 23′ 54″ O | |
Quellhöhe | 2245 m ü. A.[1] | |
Mündung | Zwischen Außergschlöß und Wolgemuthalm 47° 7′ 42″ N, 12° 28′ 46″ O | |
Mündungshöhe | 1670 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | 575 m | |
Sohlgefälle | 32 ‰ | |
Länge | 18,2 km[1] | |
Einzugsgebiet | 45,55 km²[1] (Vergletscherung: 33,75 %) | |
Abfluss am Pegel Innergschlöß[2] AEo: 39,3 km² Lage: 2,29 km oberhalb der Mündung |
NNQ (29.03.2009) MNQ 1951–2010 MQ 1951–2010 Mq 1951–2010 MHQ 1951–2010 HHQ (25.08.1987) |
14 l/s 80 l/s 3,02 m³/s 76,8 l/(s km²) 42,6 m³/s 116 m³/s |
Rechte Nebenflüsse | Schlatenbach | |
Gemeinden | Matrei in Osttirol |
Viltragenbach
Auf einer Höhe von 2245 m tritt der Viltragenbach aus dem Gletschertor des Viltragenkeeses aus. Über eine stark geschiebeführende Steilstufe, bei der das Wasser über große Blöcke und anstehenden Fels fließt (Megalithal) gelangt der Bach in einen flacheren Talkessel, in dem sich der Bach auf einem kurzen Abschnitt verzweigt und wo charakteristische Gletscherbachalluvione ausgebildet sind. Im Gegensatz zur Gewässerstrecke nach Einmündung des Schlatenbachs ist der Viltragenbach nicht durch regulierende Maßnahmen beeinflusst.[1]
Schlatenbach
Auch der Schlatenbach fließt nach Austritt aus dem eindrucksvollen Gletschertor des Schlatenkeeses auf einer Höhe von 2160 m durch eine von Geröllhalden umgebene, mittelsteile Umlagerungsstrecke. Anschließend erreicht der Schlatenbach über einen sich etwa über 300 Meter erstreckenden Wasserfall den Talboden des Gschlößtals, wo er auf einer Höhe von 1730 m in den Viltragenbach mündet und einen erheblichen Teil zu dessen Abfluss beiträgt. Das Einzugsgebiet des Schlatenbachs beträgt 16,07 km², wovon 56 % vergletschert sind.[1]
Gschlößbach
Im Mündungsbereich des Schlatenbachs ist der Gschlößbach durch künstliche Bauwerke, die dem Geschieberückhalt dienen, in seiner Durchgängigkeit unterbrochen. Die weitere Fließstrecke bis Außergschlöß ist durch geringes Gefälle und durch Weideland charakterisiert. Zum Schutz der Weiden und der entlang des Bachs verlaufenden Forststraße ist dieser Bereich reguliert. Das durchschnittliche Gefälle in diesem Bereich beträgt 7,9 %.[1]
Literatur
- Leopold Füreder: Gewässer. Wissenschaftliche Schriften. Nationalpark Hohe Tauern, Matrei i. O. 2007, ISBN 978-3-7022-2808-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Füreder: Gewässer. S. 209, siehe Literatur
- Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2010. 118. Band. Wien 2012, S. OG 325 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,6 MB])
- Netzwerk Wasser Osttirol: Der Tauernbach in Osttirol – Gletscherbote oder Schuldentilger?