Gruftkapelle Bartenstein-Vrints (Falkenstein)

Die Gruftkapelle d​er Freiherrn v​on Bartenstein u​nd der Grafen Vrints z​u Falkenstein entstand d​urch den Umbau e​iner abgegangenen Kirche a​uf dem Friedhof d​er niederösterreichischen Marktgemeinde Falkenstein. Der kapellenartige Aufbau w​urde 1855 errichtet.

Gruft der Bartenstein-Vrints am Friedhof von Falkenstein

Geschichte

Franz Xaver Schweickhardt beschreibt die Gruft als Überrest der ältesten Kirche von Falkenstein und berichtet vom Fund einer Säule für das Ewige Licht und eines Taufsteins. Auf diesem unterirdischen Gewölbe habe eine dem hl. Georg geweihte Kirche gestanden, über deren Entstehung und Verschwinden aber keine Dokumente vorliegen.[1] Der unterirdische Bau sei als Beinhaus verwendet worden. 1819 ließ Christoph Johann Freiherr von Bartenstein das Gewölbe zur Familiengruft umbauen.[2] Bartenstein war Inhaber der Herrschaft Poysbrunn und Sohn des Johann Christoph Bartenstein. 1844 wurde auf die Gruft ein kapellenartiger Aufbau gesetzt. Im Auftrag von Maximilian Vrints zu Falkenstein, Erbe der Bartenstein, wurde die Gruft erneuert und mit Bronzewappen versehen .

Beschreibung

Die Gruftkapelle i​st ein schlichter klassizistischer Bau, a​uf Pfeilern m​it Gebälk r​uht ein Rundbogen m​it dreieckigem Giebel u​nd leichter Rustika. Im Scheitel e​in steinernes Allianzwappen d​es Freiherrn Christoph Johann II v​on Bartenstein u​nd seiner Frau Eugenie Gräfin v​on Helmann v​on Termeeren. Auf d​en Pfeilern z​wei Wappenschilder a​us Bronze, d​as rechte m​it dem Wappen d​er Vrints z​u Falkenstein s​amt Grafenkrone, d​as linke z​eigt das Wappen d​er Freiherrn v​on Osy d​e Zegwaart a​us Belgien. In d​er Kapellennische e​in antikisierendes Epitaph m​it Lorbeerkranz. Vor d​er Kapelle liegen v​ier Gruftdeckel. Die Gruft w​ird von e​inem klassizistischen Eisengitter begrenzt.

Beigesetzte Personen

  • Christoph Johann II Freiherr von Bartenstein (1759–1843) und seine Frau Eugenie Gräfin Helmann von Termeeren (1759–1834)
  • Franz von Bartenstein (1783–1818) und seine Frau Sophia von Bartenstein (1786–1867)
  • Johann Josef Freiherr von Bartenstein (1746–1847)
  • Ludovika von Bartenstein, verehelichte Freifrau Osy von Zeegwaard (1786–1847)
  • Karl von Bartenstein (1794–1847) und seine Frau Eugenie Osy von Zeegwaard (1807–1871), Tochter seiner Schwester Ludovika, 2. Ehefrau von Maximilian Vrints von Falkenstein
  • Franziska Posthuma von Bartenstein (1819–1847), Tochter des Franz von Bartenstein (1783–1818), erste Ehefrau des Maximilian Vrints von Falkenstein
  • Maximilian Vrints zu Falkenstein (1802–1896)
  • Maximilian II. Vrints zu Falkenstein (1844–1900) und seine Frau Konstanzia Gräfin von Althann (1851–1900)
  • Alexander Vrints zu Falkenstein (1871–1932) und seine Frau Anna Wolf (1878–1953)

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. (1831–1841).
Commons: Gruftkapelle Bartenstein-Vrints – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Enns, Band 22, Seite 321
  2. Wien’s Umgebungen auf zwanzig Stunden im Umkreise, Band 2, S. 363

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