Groß Behnitzer See
Der Groß Behnitzer See ist ein eiszeitlich gebildeter Rinnensee. Er liegt im Land Brandenburg im Stadtgebiet Nauens im Landkreis Havelland. Zu- und Abfluss des Sees ist der aus einem nördlich gelegenen moorigen Feuchtgebiet kommende Klinkgraben. Er drainiert den Groß Behnitzer See nach Süden zum Klein Behnitzer See. Am Südostufer liegt das Dorf Groß Behnitz, nach dem der See benannt ist.
Groß Behnitzer See | ||
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Blick von Nordosten nach Südwesten | ||
Geographische Lage | Nauen, Deutschland, Brandenburg | |
Zuflüsse | Klinkgraben Behnitz | |
Abfluss | Klinkgraben Behnitz | |
Orte am Ufer | Stadt Nauen mit Ortsteil Groß Behnitz | |
Daten | ||
Koordinaten | 52° 34′ 52″ N, 12° 43′ 37″ O | |
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Länge | 1,2 km | |
Breite | 200 m |
Entstehungsgeschichte
Der Groß Behnitzer See entstand wie sämtliche natürlichen Seen der Umgebung nach der letzten, der Weichselkaltzeit. Von Nordosten aus Skandinavien nach Südwesten vorschiebendes Inlandeis und unter Druck stehendes zirkulierendes Schmelzwasser formten eine glaziale Rinne, die Beetzseerinne aus. Nach dem Abtauen des Gletschereises füllten sich die Becken der Rinne mit Grund- und Oberflächenwasser, sodass sich die heutige Kette mehrerer Seen bildete. Der See wird über Klinkgraben, Riewendsee und Beetzsee zur Havel entwässert.
Wasserverlust, Verlandungsprozess
Seit Anlage eines Abflussgrabens, des Klinkgrabens, vom Groß Behnitzer See und Klein Behnitzer See zum Riewendsee verlieren beide deutlich an Volumen und Fläche. So ist der ehemals einzelne, langgezogene See bereits spätestens im frühen 19. Jahrhundert in zwei Seen zerfallen. Noch im späten 18. Jahrhundert waren Groß Behnitzer und der Klein Behnitzer See ein zusammenhängendes Gewässer.[1] Weiterhin verlieren beide Gewässer Wasser und Fläche. Deutlicher ist dieser Prozess am Klein Behnitzer See zu erkennen, der noch 1880 der größere der beiden Seen war, im frühen 21. Jahrhundert jedoch deutlich kleiner als der Groß Behnitzer See ist.[2] Die verlorenen Wasserflächen werden von moorigen, sumpfigen Böden und einem ausgedehnten Schilfgürtel bedeckt. So liegt auch das ehemalige Fischerhaus, welches einst am Ostufer des Sees lag, heute an den Verlandungsflächen zwischen beiden Seen.
Einzelnachweise
- Friedrich Wilhelm Karl Graf von Schmettau: Schmettausches Kartenwerk. Zweite Hälfte 18. Jahrhundert.
- Preußisches Messtischblatt 3442 Tremmen, Aufnahme 1880, Herausgegeben 1882.