Granatsplitter

Als Granatsplitter (seltener Bergsteiger) bezeichnet man ein Süßgebäck, das traditionell aus den bei der Torten- und Biskuitrollenherstellung anfallenden Abschnitten hergestellt wird. Diese Reste werden je nach Rezept mit Buttercreme, Kakao und Rum vermengt und auf einen Mürbegebäck- oder Waffelboden etwa 10 cm hoch aufgeschichtet und anschließend mit Kuvertüre überzogen oder in flüssige Schokolade getaucht. Der traditionelle im Süden Deutschlands zubereitete Granatsplitter wird nicht zu fein verrührt. Stattdessen bleiben größere Stücke wie Rosinen und Kirschen im Gebäck, die ihm eine etwas kernigere Konsistenz verleihen.

Durch d​ie Herstellungsart bedingt k​ann die Füllung e​ines Granatsplitters a​lso stark variieren, d​iese Schwankungen s​ind aber erwünscht u​nd machen d​ie besondere Eigenart dieses Gebäcks aus. Da d​ie für d​ie Herstellung benötigten Reste a​ber nur i​n traditionellen Konditoreibetrieben anfallen, existieren a​uch Rezepte für Granatsplitter, d​ie ohne Reste auskommen u​nd diese m​it extra gebackenen Biskuits, Nüssen o​der ähnlichem ersetzen.

Weitere Bezeichnungen

In Berlin nennt man den Granatsplitter auch Hackstockkratze, in Teilen der DDR kannte man ihn als Punschberg. Aufgrund der Kriegssemantik des Begriffs wurde in den 1950er Jahren eine Umbenennung des Gebäcks in „Bärenhaufen“ überlegt, jedoch wieder verworfen. Auch heute noch wird er in einigen Bäckereien aus diesem Grund unter anderen Namen wie Bergspitze oder Schokospitz verkauft. In Nordhessen ist die Bezeichnung Kassler Brocken verbreitet. In Köln verkaufen sie sich als Domspitzen.

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