Gottlieb Gaudlitz

Gottlieb Gaudlitz (* 17. November 1694 i​n Leisnig; † 20. Februar 1745 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher lutherischer Theologe u​nd Pastor a​n der Thomaskirche i​n Leipzig.

Gemälde von E.G.Haussmann 1745 ca. 2 m hoch, 1976 restauriert, in der Thomaskirche Leipzig

Leben

Gaudlitz w​urde geboren a​ls Sohn v​on Paul Gaudlitz (4. Dezember 1670 – 10. März 1745; Fleischhauer u​nd Bürger i​n Leisnig) u​nd Anna Dorothea Dietmann.

1707 g​ing Gaudlitz n​ach Leipzig. 1708 w​urde er i​n die Fürstenschule z​u Grimma (heute Gymnasium St. Augustin) aufgenommen, w​o er fünf Jahre studierte. 1713 b​ezog er d​ie Universität Leipzig. Am 6. November 1717 erhielt e​r die Magisterwürde i​n Wittenberg u​nd setzte s​ein theologisches Studium i​n Leipzig fort. Am 3. November 1719 w​urde er Mitglied d​es großen donnerstäglichen Predigerkollegiums. Im Juli 1721 wählte i​hn der Leipziger Rat z​um Katecheten a​n der Peterskirche. 1726 erhielt e​r den Bakkalaureatsgrad d​er Theologie.[1]

Eingang i​n die Musikgeschichte f​and ein Streit zwischen i​hm und Johann Sebastian Bach. Der Thomaskantor u​nd Director musices Bach beschwerte s​ich im Herbst 1728 b​eim Konsistorium über Gaudlitz, d​er die Bereitschaft z​um Singen n​icht approbierter Lieder i​m öffentlichen Gottesdienst verweigerte. Vom Konsistorium erhielt Gaudlitz Recht.[2]

1731 w​urde er Diaconus a​n der Thomaskirche. 1741 erwarb e​r die Doktorwürde d​er Theologie u​nd erhielt i​m selben Jahr d​as Pastorat i​n der Thomaskirche. Am 20. Februar 1745 s​tarb er i​n Leipzig. SuperintendentSalomon Deyling h​ielt am 1. März 1745 d​ie Leichenpredigt.[3] Beerdigt i​st er i​m Mittelgang d​er Thomaskirche.[4]

Familie

Gaudlitz heiratete a​m 23. Mai 1729 i​n einer Brautmesse i​n St. Nikolai i​n Leipzig Sophia Elisabeth. Ihr Vater w​ar Dr. jur. Michael Thomasius, e​in Mitglied e​iner Leipziger Gelehrtenfamilie. Die Ehe h​atte sechs Kinder, darunter 4 Mädchen.

Werke

  • Theocritus scripturam sacram illustrans, Christian Porschberger, Gottlieb Gaudlitz 1744, 186 Seiten, Bayrische Staatsbibliothek
  • De epistolis Christi empsychois, seu animatis, ex posteriori ad Corinthios III. comm. III Gottlieb Gaudlitz, Barthel 1732, 64 Seiten, Bayrische Staatsbibliothek
  • Wohlgemeynte Vermahnung zum bußfertigen Beichten und öfteren jedoch würdigem Gebrauch des heil. Abendmahls, Gottlieb Gaudlitz, 1731
  • Gründliche Untersuchung Melodischer Lehr-Sätze in elf Stücken, Band 1, Hekel, 1730
  • Der Wohlverdiente Nachruhm Des … Herrn Joh. George Wolffs, Weitberühmten Kauff- und Handels-Manns in Leipzig …, Gottlieb Gaudlitz, Johann Georg Wolff, Tietze, 1722, 20 Seiten
  • Eines Jungen Menschen Wegweiser Durch die Wüsten dieser Welt zu dem himmlischen Canaan: Zeigende, Wie er sich in seinem gantzen Lebens-Lauf, dem Nahmen eines Christen gemäß, aufführen solle, Thomas Goodwin, Theodorus Arnold, Gottlieb Gaudlitz Löwe, 1736 144 Seiten
  • M. Johann Quirsfelds besuchtes Golgatha oder Geistliche Wallfahrt an den Orth des bitteren Leydens und Sterbens JEsu CHristi, nebst einer andächtigen Vorbereitung zu seinem seligen Ende, wie auch Morgen, Johann Quirsfeld, Gottlieb Gaudlitz Verlag Geßner, 1737, 528 Seiten
  • De iustificatione Dei coram hominibus, Gottlieb Gaudlitz, Breitkopf 1741, 132 Seiten
  • De Christo Exegeta Pauca Disserere, Et Simul Viro Clarissimo Atque Doctissimo, Domino Gottlieb Kahlio, De Magistri Philosophiæ Honoribus, Quibus Auspicato Augebatur, Gratulari Voluit L. Gottlieb Gaudlitz, Ecclesiast. Lips. Verfasser Gottlieb Gaudliz, Verl. / Druck. Breitkopf, Bernhard Christoph, erschienen Lipsiæ : Breitkopf, 1733

Einzelbelege

  1. Sächs. ev. luth. Kirchen- und Predigergeschichte… von Erdmann Hannibal Albrecht, S. 208 und S. 312.
  2. Bachbrief vom 20. September 1728 an Stadtrat zu Leipzig in Philipp Spitta: Johann Sebastian Bach. 2. Band, 5. Buch: Leipziger Jahre 1723–1734, III. Abschnitt
  3. Leichenpredigt zu Gottlieb Gaudlitz, in der Universitätsbibliothek Wrocław/Breslau. Erscheinungsjahr: 1745, Signatur: 446146
  4. Beiträge zur Bachforschung, Ausgaben 3–6, Nationale Forschungs- u. Gedenkstätten J.S. Bach der DDR, 1984, S. 27
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