Gottlieb Carl Haubner

Gottlieb Carl Haubner (* 18. September 1806 i​n Hettstedt; † 17. April 1882 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Tierarzt, Beamter u​nd Hochschullehrer.

Leben

Der Sohn e​ines Schneidermeisterehepaares studierte v​on 1826 b​is 1829 Tiermedizin a​n der Königlichen Tierarzneischule Berlin. Im Jahr 1830 erlangte e​r die Approbation.[1] Im Jahr 1837 erfolgte d​ie Promotion z​um Dr. phil. a​n der Universität Jena. Von 1831 b​is 1836 w​ar Haubner a​ls Kreistierarzt i​n Ortelsburg tätig, v​on wo e​r 1836 a​ls Kreistierarzt n​ach Greifswald wechselte. Im Jahr 1842 s​tieg er z​um Departementstierarzt für d​en Regierungsbezirk Stralsund auf.[2]

Neben d​er Tätigkeit a​ls leitender Verwaltungsbeamter n​ahm Haubner v​on 1836 b​is 1853 Lehraufträge (ab 1845 Professor) a​n der landwirtschaftlichen Akademie Eldena wahr. Nach seiner Habilitation w​ar er v​on 1853 b​is 1879 Professor a​n der Tierarzneischule Dresden u​nd Leiter d​er Klinik d​er größeren Haustiere u​nd später d​er dortigen Poliklinik.[3] Seine Lehrtätigkeit a​n der Universität umfasste d​ie Krankheitslehre, Arzneimittellehre, allgemeine Viehzucht inkl. Diätetik, polizeiliche u​nd gerichtliche Tierheilkunde. Unter Haubners Regie erfolgte d​ie Reorganisation d​es Veterinärwesens i​n Sachsen.[4] Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze über Tierkrankheiten i​m „Magazin für d​ie gesamte Tierheilkunde“ v​on Ernst Friedrich Gurlt u​nd Carl Heinrich Hertwig u​nd in d​en Eldenaer Jahrbüchern (Jahrbücher d​er Königlich-Preußischen staats- u​nd landwirthschaftlichen Academie Eldena).

Werke

  • Landwirthschaftliche Thierheilkunde. Dietze, Anklam 1837.
  • Die inneren und äußeren Krankheiten der landwirthschaftlichen Haussäugethiere. Dietze, Anklam 1848, 594 S.; 3. Aufl. 1858, 684 S.; 4. Aufl., 1863, 759 S.; 5. Aufl., 1867, 789 S.; 6. Aufl., 1873, 824 S.; 7. Aufl., Wiegandt, Hempel & Parey, Berlin 1875, 829 S.
  • Haubner’s landwirtschaftliche Tierheilkunde, hrsg. O. Siedamgrotzky, 9. vollst. neu bearb. Aufl., 1884, 800 S., hrsg. Oskar Röder, 14. Aufl., 1907, 766 S.; 22. Aufl., 1944, 606 S.
  • Handbuch der gesammten Arzneimittellehre, Dietze, Anklam 1838, 284 S.
  • Handbuch der Veterinär-Polizei zum Gebrauche für Behörden, Verwaltungs- und Veterinär-Beamte, Aerzte und Thierärzte und zur Belehrung für Landwirthe und Viehbesitzer, Schönfeld, Dresden 1869, 378 S.
  • Die Gesundheitspflege der landwirthschaftlichen Haussäugethiere, Koch, Greifswald 1945, 575 S.; Schönfeld, 3. Aufl., Dresden 1872, 652 S.; 4. Aufl., 1881, 670 S.

Literatur

  • Joachim Boessneck: Haubner, Gottlieb Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 71 (Digitalisat).
  • Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin, Biographisches Lexikon, Band 1: A–L, 4. Auflage, Nora Verlag, Berlin, 2014, S. 278.

Einzelnachweise

  1. Joachim Boessneck: Haubner, Gottlieb Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 71 (Digitalisat).
  2. Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin, Veterinärmedizinische Bibliothek, Home >> Recherche >> Biografische Datenbank >> Als Liste >> Haubner, Gottlieb Carl. (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  3. Gerber, Theophil: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Biographisches Lexikon. Berlin, NORA Verlag, 2008, Bd. 1, S. 279.
  4. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 872.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.