Gottlieb August Herrich-Schäffer

Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer (* 17. Dezember 1799 i​n Regensburg; † 14. April 1874 ebenda) w​ar ein deutscher Mediziner, Stadtarzt i​n Regensburg, Landgerichtsarzt u​nd als Insektenforscher e​in bekannter Entomologe.

Abstammung

Er war der Sohn von Johann August Herrich und dessen Ehefrau Maria Margagarete Schäffer (1799–1874). Damit war er ein Enkel von Johann Ulrich Gottlieb von Schäffer,des Vaters seiner Mutter. Sein Großvater adoptierte ihn unter seinem Geburtsnamen Gottlieb August Wilhelm Herrich. Nach der Adoption nannte er sich mit dem Doppelnamen Gottlieb August Herrich-Schäffer.[1] [Anm. 1]

Leben und Wirken

Während seines Studiums wurde er in Erlangen im Winter-Semester 1818/19 Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther.[2] Ab 1833 war er als Stadtarzt, als Stadtgerichts- und Kreisgerichtsarzt in Regensburg tätig, wo neben seinem Bruder, dem praktischen Arzt Carl Herrich, auch der 1836 zum Bürgermeister gewählte Gottlieb von Thon-Dittmer als Bubenreuther zu dem führenden Kreis von Nationalliberalen in der Stadt zählten. 1846 gründete Herrich-Schäffer den zoologisch-mineralogischen Verein in Regensburg und wurde mit einem Correspondenzblatt außerhalb von Regensburg bekannt.[3]

Gottlieb August Herrich-Schäffer sammelte u​nd verkaufte nebenbei Insekten, besonders Schmetterlinge (Lepidoptera). Teile seiner Sammlung gingen über Otto Staudinger a​n das Zoologische Museum Berlin u​nd über M. J. Bastelberger a​n die Zoologische Staatssammlung München. Viele Microlepidoptera d​er Sammlung gingen über Ottmar Hofmann a​n das British Museum (Natural History).

Von 1861 b​is 1871 w​ar er Vorsitzender d​er Regensburgischen Botanischen Gesellschaft. Im Jahr 1864 w​urde Herrich-Schäffer z​um Mitglied d​er Leopoldina gewählt.[4]

Außer seiner Fortsetzung v​on Panzers „Fauna insectorum Germaniae“, (Heft 111–190, Regensburg 1830–1844) schrieb e​r einen „Nomenclator entomologicus“, (Thl. 1 u​nd 2, Regensburg 1835–1840), d​ie „Systematische Bearbeitung d​er Schmetterlinge v​on Europa“ (Band 1–6 m​it Kupfern, Regensburg 1843–1856) u​nd setzte „Die wanzenartigen Insekten“ v​on Carl Wilhelm Hahn f​ort (Band 4–9, Nürnberg 1839–1853).

Ehrungen

Bereits 1871 erhielt Herrich-Schäffer d​ie Ehrenbürgerwürde d​er Stadt.[3] u​nd heute i​st auch d​ie Herrichstraße i​m Inneren Westen n​ach ihm benannt.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Karl Bauer: Regensburg Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 756 f.
  2. Ernst Höhne: Die Bubenreuther. Geschichte einer deutschen Burschenschaft. II., Erlangen 1936, S. 43.
  3. Dieter Albrecht: Regensburg im Wandel, Studien zur Geschichte der Stadt im 19. Und 20. Jahrhundert. In: Museen und Archiv der Stadt Regensburg (Hrsg.): Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs. Band 2. Mittelbayerische Druckerei und Verlags-Gesellschaft mbH, Regensburg 1984, ISBN 3-921114-11-X, S. 119.
  4. Mitgliedseintrag von Gottlieb August Herrich-Schaeffer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 2. Dezember 2015.
  5. Matthias Freitag: Regensburger Straßennamen. Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH, Regensburg 1997, ISBN 3-931904-05-9, S. 168.

Anmerkungen

  1. Seine Mutter war eine der Töchter des Johann Ulrich Gottlieb von Schäffer, der nur Töchter hatte.
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