Gossenrecht

Als Gossenrecht, a​uch Breite Stein- u​nd Gossenrecht w​urde in Göttingen,[1] Jena[2] u​nd anderen Universitätsstädten b​is zur Mitte d​es 19. Jahrhunderts d​as Recht e​ines korporierten Studenten bezeichnet, n​ach dem Comment d​en Begegnenden n​icht ausweichen z​u müssen, w​enn er, a​uf dem Bürgersteig gehend, d​ie Gosse z​ur Linken u​nd die Häuser z​ur Rechten hatte.[3]

Im Straßen- u​nd Wegerecht bezeichnete d​as Gossenrecht e​ine privatrechtliche Befugnis z​ur Beschränkung d​er Wegenutzung d​urch Eintragung e​iner Grunddienstbarkeit i​m Grundbuch.[4]

Einzelnachweise

  1. Gossenrecht. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 8: Glibber–Gräzist – (IV, 1. Abteilung, Teil 5). S. Hirzel, Leipzig 1958, Sp. 982/983 (woerterbuchnetz.de).
  2. Norbert Nail: O quae mutatio rerum! - Fakten und Vermutungen zur Verfasserschaft des Liedes „O alte Burschenherrlichkeit“. In: DWV-Mitteilungen, 47. Jg., Heft 2, Januar 1999, S. 34–39
  3. Das Leben auf Universitäten oder Darstellung aller Sitten und Gebräuche der Studenten, ihrer Verbindungen und Comments bei Duellen u. s. w. nebst aller burschikosen Ausdrücke und einer Auswahl der beliebtesten Burschenlieder. Sondershausen 1822, S. 44
  4. BVerwG Beschluss vom 13. Februar 2012, 9 B 77.11 Rz. 4
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