Goldmanteltamarin
Der Goldmanteltamarin oder Dreifarbentamarin (Leontocebus tripartitus, Syn.: Saguinus tripartitus) ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen (Callitrichidae). Er wird manchmal als Unterart des Braunrückentamarins angesehen.
Goldmanteltamarin | ||||||||||||
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Goldmanteltamarin | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leontocebus tripartitus | ||||||||||||
(Milne-Edwards, 1878) |
Merkmale
Goldmanteltamarine sind wie alle Tamarine relativ kleine Primaten, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 24 Zentimetern, wozu noch ein 31 bis 34 Zentimeter langer Schwanz kommt. Der Kopf dieser Tiere ist schwarz gefärbt, die Schnauze ist weiß oder hellgrau. Die Schultern und die Vorderbeine sind leuchtend orange-gelb, der hintere Teil des Rumpfes ist grau. Die Pfoten sind ebenfalls grau, wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe) Krallen statt Nägel. Der lange Schwanz ist schwarz gefärbt.
Verbreitung und Lebensraum
Goldmanteltamarine sind im westlichen Amazonasbecken in Südamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet liegt südlich des Río Napo im östlichen Ecuador und im nördlichen Peru. Lebensraum dieser Art sind tropische Regenwälder.
Lebensweise
Wie alle Tamarine sind sie tagaktive Baumbewohner und bewegen sich auf allen vieren oder springend fort. Sie leben in Gruppen von 4 bis 8 Tieren. Wenn es mehrere ausgewachsene Weibchen in einer Gruppe gibt, übernimmt eines die dominante Rolle. Es ist dann das einzige, das sich fortpflanzt und paart sich dabei mit allen Männchen der Gruppe. Wie bei den meisten Krallenaffen überwiegen Zwillingsgeburten und alle Tiere der Gruppe – einschließlich der Männchen – kümmern sich um den Nachwuchs.
Sie sind Allesfresser, die sich von Insekten, Früchten und Nektar ernähren.
Gefährdung
Bislang ist das Verbreitungsgebiet der Goldmanteltamarine vom Menschen weitgehend unberührt, die Entdeckung von Erdölvorkommen könnte das jedoch ändern. Die IUCN befürchtet, dass die Gesamtpopulation in den nächsten drei Generationen (18 Jahren) um 25 % zurückgehen wird und listet die Art daher als „gering gefährdet“ (near threatened).
Systematik
Erst in den 1980er-Jahren wurde dem Goldmanteltamarin der Status einer eigenen Art zuerkannt, Grundlage für diese Entscheidung war, dass man glaubte, dass Goldmantel- und Braunrückentamarine im Gebiet nördlich des Rio Napo sympatrisch sind, also gemeinsam vorkommen. Diese Sympatrie wird heute angezweifelt (es gibt keine Belege, dass Goldmanteltamarine nördlich des Rio Napo vorkommen). Aufgrund großer Ähnlichkeiten in der Lebensweise gibt es den Vorschlag, den Goldmanteltamarin wieder zur Unterart des Braunrückentamarins zurückzustufen, andernfalls müssten einige andere Unterarten des Braunrückentamarins ebenfalls Artstatus erhalten.[1]
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
- Eckhard W. Heymann: Field Observations of the Golden-Mantled Tamarin, Saguinus tripartitus, on the Río Curaray, Peruvian Amazonia. In: Folia Primatologica: 71(6), 2000, S. 392–398.
Weblinks
- Fotos bei arkive.org (Memento vom 7. Februar 2019 im Internet Archive).
- Informationen bei theprimata.com
- Saguinus tripartitus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Rylands, A.B. & Mittermeier, R.A., 2008. Abgerufen am 18. 1. 2009.