Gloria Trevi

Gloria Trevi [ˈgloɾja ˈtɾeβi] (Gloria de los Angeles Treviño Ruiz; * 15. Februar 1968 in Monterrey, Nuevo León) ist eine mexikanische Musikerin und Schauspielerin. Trevi gilt als eine der erfolgreichsten mexikanischen Musikerinnen, die über 20 Millionen Platten verkauft hat.[1]

Gloria Trevi (2007)

Leben

Trevi wurde 1968 in Monterrey als ältestes von fünf Geschwistern geboren.[2] Bereits in früher Jugend lernte sie das Klavier und Schlagzeug zu spielen. Nachdem sich ihre Eltern 1978 getrennt hatten, verließ Trevi 1980 ihr Elternhaus und zog im Alter von 12 Jahren nach Mexiko-Stadt.

1984 lernte sie dort Sergio Andrade kennen, der ihre Karriere förderte und später ihr Manager wurde.[2] Kurz darauf wurde sie Mitglied der kurzlebigen Girlband Boquitas Pintadas. Danach wandte sie sich ihrer Solokarriere zu. 1989 erschien ihr Debütalbum ¿Qué Hago Aquí?, das Platz 1 der mexikanischen Charts erreichte und von dem insgesamt 3 Millionen Kopien verkauft wurden.[3]

In den kommenden Jahren erschienen vier weitere Alben, die sämtlich Platz 1 der mexikanischen Albumcharts erreichten. Ab 1991 trat sie auch in drei Filmen als Schauspielerin auf. Ihr Erfolg brachte ihr den Spitznamen Mexicos Madonna ein.

1998 heiratete sie Sergio Andrade. Im gleichen Jahr erschien das Enthüllungsbuch Aline, la Gloria Por el Infierno, in dem die Sängerin Aline Hernández, die zuvor mit Andrade verheiratet war, über dessen Privatleben berichtete. Hernández bezeichnete Andrade als Sadisten, der junge Mädchen mit dem Versprechen, ein Star zu werden, gefügig machte und sie dann sexuell missbrauchte.[2] Sie behauptete außerdem, Trevi wäre an diesen Vorgängen ebenfalls beteiligt gewesen.

Ab 1999 gingen mehrere von Andrades früheren Opfern mit ihren Geschichten an die Öffentlichkeit, darunter Karina Yapor. Trevi und Andrade tauchten daraufhin unter. 1999 gebar sie in Brasilien eine Tochter, die allerdings unter ungeklärten Umständen nach einem Monat verstarb.[4]

Im Januar 2000 wurden Trevi, Andrade und der ebenfalls am Missbrauch beteiligte Sänger Maria Raquenel Portillo im brasilianischen Rio de Janeiro verhaftet.[5]

Im Gefängnis stellte sich heraus, dass die Sängerin erneut schwanger war, was laut Trevi auf eine Vergewaltigung durch einen Gefängniswärter zurückzuführen wäre. Die brasilianischen Behörden wiesen über einen DNA-Test nach, dass Andrade der Vater war. Trevis Verteidiger behauptete, dass der DNA-Test fingiert wäre.[6] Der Sohn wurde im Dezember 2002 im Gefängnis geboren.[6] Im gleichen Jahr veröffentlichte sie ihre Autobiografie Gloria. Trevis Anklage wurde nach fast fünf Jahren mangels Beweisen fallengelassen und sie im September 2004 aus dem Gefängnis entlassen.[6] Im gleichen Jahr erschien ihr neues Album Cómo nace el universo, das erneut Platz 1 der mexikanischen Charts erreichte.

Im Jahr 2005 kam ihr drittes Kind, ein Sohn, zur Welt.

2011 folgte das Album Gloria und 2013 De película. Im selben Jahr übernahm sie die Hauptrolle in der Telenovela Libre para amarte. 2014 startete die Reality-Fernsehserie A toda Gloria, die Trevis Leben während der Tour zu ihrem letzten Album zeigt.[1] Am 1. Januar 2015 startete die Filmbiographie Gloria von Christian Keller in den mexikanischen Kinos. Die Hauptrolle übernahm Sofía Espinosa.

Seit dem Jahr 2009 ist sie in zweiter Ehe mit dem Anwalt Armando Gómez verheiratet. Sie lebt in McAllen, Texas.

Diskografie (Auswahl)

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  La­tin  MX  ES
1994 Más turbada que nunca La­tin43
(3 Wo.)La­tin
Ariola
2004 Cómo nace el universo La­tin4
Platin

(12 Wo.)La­tin
Ariola
2006 La Trayectoria La­tin29
Gold

(19 Wo.)La­tin
MX99
Gold

(1 Wo.)MX
Ariola
2007 Una rosa blu US169
(1 Wo.)US
La­tin9
Gold

(46 Wo.)La­tin
MX5
Platin

(121 Wo.)MX
ES91
(1 Wo.)ES
Univision Records
2009 Lo esencial MX65
(6 Wo.)MX
2011 Gloria US71
(2 Wo.)US
La­tin1
(36 Wo.)La­tin
MX1
Platin

(36 Wo.)MX
Universal Music Latino
2012 Gloria: En Vivo La­tin15
(6 Wo.)La­tin
2013 De película US109
(1 Wo.)US
La­tin2
(16 Wo.)La­tin
MX
Platin
MX
Universal Music
2015 El amor La­tin1
(46 Wo.)La­tin
MX
×3
Dreifachgold
MX
ES46
(2 Wo.)ES
2016 Inmortal La­tin1
(7 Wo.)La­tin
MX
Gold
MX
2017 Versus US77
(1 Wo.)US
La­tin1
(6 Wo.)La­tin
MX
Gold
MX
ES94
(1 Wo.)ES
2018 Versus: World Tour, EN Vivo Desde Arena Ciudad Di Mexico La­tin38
(4 Wo.)La­tin

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1989: ¿Qué hago aquí? (Ariola)
  • 1991: Tu ángel de la guarda (Ariola)
  • 1992: Me siento tan sola (Ariola)
  • 1995: Si me llevas contigo (Ariola)
  • 2019: Diosa de la noche (US: Gold (Latin), MX: ×3Dreifachgold )

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 La­tin  ES
1990 El Ultimo Beso
¿Qué hago aquí?
La­tin36
(2 Wo.)La­tin
1991 Pelo Suelto
Tu ángel de la guarda
La­tin19
(17 Wo.)La­tin
Tu ángel de la guarda
Tu ángel de la guarda
La­tin20
(19 Wo.)La­tin
1992 Que Voy A Hacer Sin El
La­tin22
(7 Wo.)La­tin
1993 Con Los Ojos Cerrados
Me siento tan sola
La­tin6
(18 Wo.)La­tin
Me Siento Tan Sola
Me siento tan sola
La­tin6
(12 Wo.)La­tin
2004 En Medio De La Tempestad
Cómo nace el universo
La­tin45
(1 Wo.)La­tin
2006 Todos me miran
La Trayectoria
La­tin32
(4 Wo.)La­tin
ES50
(1 Wo.)ES
Charteinstieg in ES erst 2013
2009 Cinco Minutos
Una rosa blu
La­tin4
(36 Wo.)La­tin
2011 Me Rio De Ti
Gloria
La­tin22
(13 Wo.)La­tin
2012 Psicofonía
ES14
Gold

(35 Wo.)ES
2013 No Querias Lastimarme
De película
La­tin36
(16 Wo.)La­tin

Weitere Singles

  • 2017: Dímelo Al Revés (MX: Gold)
  • 2019: Hijoepu*# (mit Karol G, US: Gold (Latin))

Gastbeiträge

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 La­tin  ES
2014 Te Pienso Sin Querer (Primera Fila)
La­tin24
(12 Wo.)La­tin
Franco De Vita feat. Gloria Trevi

Filmografie (Auswahl)

  • 1991: Pelo suelto
  • 1993: Zapatos viejos
  • 1995: Una papa sin catsup
  • 1997: XE-TU Remix (Fernsehserie)
  • 2011: Pequeños gigantes (Fernsehserie)
  • 2013: Libre para amarte (Fernsehserie)
  • 2014: A toda Gloria (Fernsehserie)

Autobiografie

  • Gloria. Planeta, 2002, ISBN 978-9706907677 (spanisch).

Literatur

  • Ruben Avina: Aline, la Gloria Por el Infierno. Giron Books, 1998, ISBN 978-9700509358 (spanisch).
  • Karina Yapor: Revelaciones: Mis Amargas Experiencias Con Gloria Trevi, Sergio Andrade y Mary Boquitas. Editorial Grijalbo, 2001, ISBN 978-9700512938 (spanisch).
  • Christopher McDougall: Girl Trouble: The True Saga of Superstar Gloria Trevi and the Secret Teenage Sex Cult That Stunned the World. Rayo, 2004, ISBN 978-0060536626 (englisch).

Quellen

  1. ‘Mexican Madonna’ Gloria Trevi Shows Off Her Wild Life on Mun2 Reality Series bei variety.com, abgerufen am 5. Januar 2014
  2. Gloria Trevi bei biography.com, abgerufen am 5. Januar 2014
  3. From Sex Cults to Prison Time, Inside the True-Life Telenovela of Gloria Trevi bei billboard.com, abgerufen am 5. Januar 2014
  4. Mexican pop star Gloria Trevi on jail hunger strike bei abc.net.au, abgerufen am 5. Januar 2014
  5. Mexican Star in Sex Case Is Arrested in Rio bei nytimes.com, abgerufen am 5. Januar 2014
  6. Mexico's Madonna free at last in climax to real-life soap bei theguardian.com, abgerufen am 5. Januar 2014
  7. Chartquellen: US ES/MX
  8. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US ES MX
Commons: Gloria Trevi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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