Gjøa
Die Gjøa ist das erste Schiff, das die Nordwestpassage bewältigte. Roald Amundsen gelang dies 1906 mit einer Besatzung von sechs Mann nach über dreijähriger Reise.
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Geschichte
Das 21,3 m (70 Fuß) lange Schiff, eine Hardangerjakt, war 1872 in Rosendal (Norwegen) gebaut worden und über 28 Jahre für den Fischhandel genutzt worden, bevor der damals 28-jährige norwegische Polarforscher Roald Amundsen es im Jahre 1900 für Arktisexpeditionen erwarb.
Teilnehmer der Expedition waren (außer Amundsen) Godfred Hansen (1876–1937), Helmer Hanssen (1870–1956), Anton Lund (1864–1945), Peder Ristvedt (1873–1955), Gustav Juel Wiik (1878–1906) und Adolf Henrik Lindstrøm (1866–1939).
Die Seereise begann am 16. Juni 1903 in Oslo und führte die Gjøa durch die Enge zwischen dem kontinentalen Kanada und der Südküste der Victoria-Insel entlang. Nach drei Überwinterungen an den eisigen Küsten Nordkanadas erreichte die Gjøa Nome (Alaska) am 31. August 1906. Sie segelte von dort nach San Francisco, wo ihrer Besatzung – und vor allem ihrem Kapitän – am 19. Oktober ein Heldenempfang gewährt wurde.
Auf dieser Unternehmung machte die Expedition eine Reihe von Messungen zur Bestimmung der Position des magnetischen Nordpols. Ins Detail gehende völkerkundliche Beobachtungen der Besatzung erweiterten die Kenntnisse der Wissenschaft über die Eskimos; nicht alle fanden Eingang in die offiziellen Verlautbarungen über den Verlauf der Expedition. Die Küste Nordkanadas wurde erstmals im Einzelnen beschrieben.
Die Gjøa wurde später von der norwegisch-amerikanischen Gemeinschaft gekauft und der Stadt San Francisco im Jahre 1909 übergeben. Diese stellte das Schiff im Golden Gate Park auf. Im Jahre 1972 wurde die Gjøa von Norwegen zurückgekauft und steht nun in einem Erweiterungsbau des Frammuseums auf der Halbinsel Bygdøy in Oslo.