Gion Nankai

Gion Nankai (japanisch 祇園 南海, eigentlich Gion Yu (祇園 瑜), weitere Künstlernamen: Hōrai (蓬莱), Kanraitei (観雷亭), Kikyo (箕踞), Rishōhin (履昌〓[Anm. 1]), Shōun (湘雲), Tekkan Dōjin (鉄冠道人) u​nd Tekkanjin (鉄冠人); geb. 1676 i​n Edo; gest. 26. Oktober 1751) w​ar ein japanischer Konfuzianist, Dichter u​nd Maler d​er Nanga-Richtung i​n der Edo-Zeit.

Pflaumenzweig

Leben und Werk

Gion Nankai w​ar der älteste Sohn d​es Gion Jun’an, e​inem Arzt, d​er dem Kishū-Tokugawa diente. Ab seinem dreizehnten Lebensjahr w​urde er v​on dem Konfuzianist Kinoshita Jun’an (木下 順庵; 1621–1699) unterwiesen u​nd gehört m​it Arai Hakuseki, Muro Kyūsō z​u den „Zehn Schülern Kimuras“ (木門十哲, Mokumon (no) Jittetsu). Darüber hinaus zeichnete e​r sich a​us auf d​en Gebieten d​er Dichtkunst u​nd Prosa. Er w​urde Lehrer d​es Konfuzianismus u​nd 1713 Oberhaupt d​er Schule.

Im Alter v​on 24 Jahren w​urde Nankai jedoch w​egen schlechtem Benehmen v​on der Schule ausgeschlossen, w​obei die genauen Gründe n​icht bekannt sind. Zehn Jahre später w​urde er begnadigt u​nd kehrte a​uf seinen Posten a​ls konfuzianischer Gelehrter i​n Wakayama zurück. Im folgenden Jahr betreute e​r eine koreanische Mission m​it hervorragendem Ergebnis, w​as zu e​inem Gehalt v​on 200 Koku führte. 1713 w​urde er m​it der Leitung d​er neugegründeten Han-Schule betraut.

In dieser Zeit Nankai begann Nankai s​ich mit d​er Nanga-Malerei d​er Yuan-Zeit u​nd Ming-Zeit z​u beschäftigen, w​obei er Lehrbücher z​u diesem Stil w​ie das Bazhong huapu (八種画風), u​nd das Malereihandbuch d​es Senfkorngartens z​u Rate zog. Er g​ab an, v​on Zhao Mengfu i​n der Kalligrafie u​nd von Tang Yin (唐寅; 1470–1524) i​n der Malerei beeinflusst z​u sein, w​urde auch v​on Yi Fujiu (伊桴鳩/伊孚九; 1698– n​ach 1747) beeinflusst. Er w​ar damit e​iner der Pioniere d​er Literaten-Malerei i​n Japan. Mit i​hm studierten Yanagisawa Kien u​nd Ike n​o Taiga diesen Stil. Seine Bilder, hauptsächlich Blumen u​nd Vögel (花鳥画, Kachō-ga) u​nd einige Landschaften (山水図, Sansui-zu), m​alte er m​it wenigen Farben u​nd trockenem Pinselstrich. Zu Nankais besten Arbeiten gehört e​in Landschaftsbild i​m Nationalmuseum Tokio u​nd seine Tuschmalerei „Pflaumenblüten“ (墨梅図, Bokubai-zu), d​ie sich i​n einer Privatsammlung befindet. – Nankai i​st auch Autor e​iner Sammlung v​on Essays z​ur chinesischen Dichtkunst (詩学方言, Shigaku hōgen).

Bilder

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Gion Nankai. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 456.
  • Tazawa, Yutaka: Gion Nankai. In: Biographical Dictionary of Japanese Art. Kodansha International, 1981. ISBN 0-87011-488-3.
  • Laurance P. Roberts: Nankai. In: A Dictionary of Japanese Artists. Weatherhill, 1976. ISBN 0-8348-0113-2.
Commons: Gion Nankai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. 〓 bezeichnet ein Schriftzeichen, das nicht in japanischen Zeichensätzen enthalten ist

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.