Gintoftgaard
Gintoftgaard ist eine abgegangene Burganlage in der Gemeinde Steinbergkirche, beim Ortstei Gintoft, im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.[1]
Gintoftgaard | ||
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Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Steinbergkirche | |
Entstehungszeit | unklar | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Geographische Lage | 54° 46′ N, 9° 45′ O | |
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Hintergrund
Das genaue alter des Adelsgutes Gintoftgaard ist unklar.[2] Der Burgname setzt sich aus dem Namen des Ortes „Gintoft“ und dem Wort „Gaard“ zusammen. Der Ortsname besteht wiederum ebenfalls aus zwei Wortbestandteilen, nämlich „Gin“ und „Toft“. Bei „Gin“ soll es sich um die Verkürzung des Personennamens „Ginni“ handeln. Toft ist ein abseits von einer Siedlung gelegenes, umfriedetes Feld (oder Flurstück), auf dem ein Hof steht.[3] Der Toftbesitzer Ginni war vermutlich, wie an der Wortbedeutung zu erkennen ist, der Gründer oder Älteste des Dorfes Gintoft.[4] Das Wort Ga(a)rd deutet in Angeln häufig auf einen Herrenhof hin.[5][6][7]
1520 heiratete Johann Ottsen vom unweit gelegenen Gut Norgaard die Hoferbin, Frau Agneta zu Gintoftgaard.[8][9] Die beiden Adelsgüter wurden zusammengelegt. Der alte Edelhof Gintoftgaard wurde bald danach abgebrochen. Das größer gewordene Gut Norgaard blieb noch länger bestehen.[2]Einige Zeit später wurde unweit des abgebrochenen Hofes ein neuer Bauernhof aufgebaut, welcher heute ebenfalls „Gintoftgaard“ genannt wird.[10]
Im März 1952 wurden nordwestlich vom Hof Petersen, dem besagten, neuen Hof Gintofgtgaard, Erdarbeiten durchgeführt. Dabei wurde die alte Hofanlage „Gintoftgaard“ wiederentdeckt.[2][10] Der Heimatforscher Jakob Röschmann beschrieb 1963 die Entdeckung des Schlossplatzes mit folgenden Worten: „ [...] bei Dränagearbeiten in 60 cm T [wurden] Hausfundamente einer alten Hofanlage beobachtet. Große Steinsetzungen aus Findlingen von 30-50 cm Dm wurden von einem Dränagegraben an 2 Stellen von 0,60-1,40 m T angeschnitten. Die erste Fundstelle lag hart nördlich am Feldweg, der vom Hof nach W führt, etwa 30 m westlich der Einfahrt zum Wirtschaftshof. Die zweite Fundstelle lag 70 m nördlich der NW-Ecke von Petersens Scheune. Westlich davon waren schwache Spuren eines zugeschütteten Grabens zu erkennen. In der teils holzkohlehaltigen dunklen Erde wurden einige ziegelrote hartgebrannte Scherben von sogenannten "Steertpötten" gefunden.“[1]
Einzelnachweise
- Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 236; die Lage ist zudem in der beigelegten Fundkarte zum Buch eingetragen
- Gintoft. Zur Geschichte des Dorfes. Das Adelsgut Gintoftgaard ..., abgerufen am: 6. Januar 2021
- Vgl. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Munketoft
- Gintoft. Zur Geschichte des Dorfes. Gintoft Gintoft –– das Dorf des das Dorf des Ginni, abgerufen am: 6. Januar 2021
- Hans Nicolai Andreas Jensen: Angeln, Geschichtlich und topographisch beschrieben, Kiel 1991, S. 97 f.
- Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Jürgensgaarder Straße
- Vgl. Wiktionary, Artikel: gaard, Wiktionary, Artikel: gård sowie Wiktionary, Artikel: yard, jeweils abgerufen am: 1. März 2017
- Hans Nicolai Andreas Jensen: Gemeinde Steinbergkiche. Gintoft, abgerufen am: 6. Januar 2021
- Angeln: zunächst für die Angler historisch beschrieben., Flensburg 1844, S. 251
- Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 236