Giglio Castello

Giglio Castello i​st ein Fraktion u​nd Hauptort d​er Gemeinde Isola d​el Giglio a​uf der Insel Giglio i​n der Provinz Grosseto i​n der Region Toskana u​nd ist Mitglied d​er Vereinigung I borghi più b​elli d’Italia[1] (Die schönsten Orte Italiens).

Panorama von Giglio Castello mit der Rocca Pisana (rechts)

Geografie

Der Ort l​iegt 47,5 km südwestlich d​er Provinzhauptstadt Grosseto u​nd 160 km südwestlich d​er Regionalhauptstadt Florenz. Der Ort l​iegt bei 405 Höhenmetern[2] u​nd hat ca. 554 Einwohner.[3]

Geschichte

Der Ort entstand wahrscheinlich i​m 10. Jahrhundert[2] u​nd wird erstmals i​n Dokumenten d​es römischen Kloster Tre Fontane 1269 erwähnt. Ab 1216 regierten i​m Ort d​ie Aldobrandeschi a​us Santa Fiora, d​ie den Ort für d​ie jeweiligen Herrscher a​us Florenz o​der Pisa (bis 1362[4]) verwalteten. Nach d​em Aussterben d​er männlichen Linie d​er Medici 1737 f​iel der Ort m​it der gesamten Insel u​nd dem Großherzogtum Toskana a​n das Herrscherhaus Habsburg-Lothringen. Nach d​er Flucht v​on Ferdinand III. a​m 27. März 1799 erlangten d​ie Truppen v​on Napoleon Bonaparte d​ie Herrschaft über d​en Ort, n​ach deren Niederlage f​iel der Ort wieder a​n die Habsburg-Lothringer.[5]

Sehenswürdigkeiten

Rocca aldobrandesca, auch Rocca pisana genannt
  • Chiesa di San Pietro Apostolo, Kirche im Ortskern, die erstmals 1408 erwähnt wurde. Sie wurde im Jahr 1722 durch Giovanni Domenico Fei restauriert und erweitert, ein weiterer Ausbau fand 1755 statt. Eine weitere Restaurierung wurde 1841 nach dem Einsturz des Gewölbes durchgeführt.[5]
  • Rocca aldobrandesca, auch Rocca pisana genannt, im 12. Jahrhundert durch die Pisaner entstanden[6] und dann von den Aldobrandeschi erweitert. Diese wurden 1339 von Siena abgelöst, die ihrerseits 6 Jahre Herr des Ortes blieben.[7] Die Burg wurde von 1595 bis 1623 im Auftrag von Ferdinando I. de’ Medici von dem Architekten Alessandro Pieroni restauriert.[2]
  • Stadtmauer, Befestigung des Borgo (Unterstadt) aus dem 12. Jahrhundert, die mit drei Stadttoren und zehn Wachtürmen (7 rechteckige und 3 in Halbkreisform) ausgestattet ist.[7]

Literatur

  • Giuseppe Guerrini, Amministrazione Provinciale di Grosseto: Torri e Castelli della provincia di Grosseto. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1999, ISBN 88-7145-154-6.
  • Emanuele Repetti: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana. Onlineausgabe der Universität Siena zu Giglio und Giglio Castello
  • Bruno Santi: Guida Storico-Artistica alla Maremma. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1995, ISBN 88-7145-093-0.
  • Touring Club Italiano: Toscana, Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 883 f.
Commons: Giglio Castello – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 6. August 2017 (italienisch).
  2. vgl. TCI
  3. La Frazione di Giglio Castello mit den Einwohnerzahlen von 2011, abgerufen am 12. März 2019 (italienisch und englisch)
  4. vgl. Repetti
  5. vgl. Santi
  6. vgl. I borghi più belli d’Italia/Die schönsten Dörfer Italiens
  7. vgl. Giuseppe Guerrini

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