Gestor de Infraestructuras Ferroviarias

Gestor d​e Infraestructuras Ferroviarias (GIF; deutsch Verwalter/Betreiber d​er Schieneninfrastruktur) w​ar ein öffentlich-rechtlicher spanisches Infrastrukturbetreiber. Ihm unterlag d​er Bau u​nd Verwaltung öffentlicher Eisenbahn-Infrastruktur, d​ie unter d​ie Zuständigkeit d​es Staats fallen u​nd die i​hr von d​er Regierung, a​uf Vorschlag d​es Ministeriums für öffentliche Bauten zugewiesen wurden.[1] Die Gesellschaft g​ing zum 1. Januar 2005 i​n die Administrador d​e Infraestructuras Ferroviarias (ADIF) über.

Geschichte

Die Gesellschaft w​urde durch d​as am 30. Dezember 1996 erlassenes Gesetz 13/1996 d​urch das spanische Parlament gegründet. Ihre Gründung g​ilt als Folge d​er EG-Richtlinie 91/440, d​ie eine organisatorische Trennung v​on Netz u​nd Betrieb fordert.[1]

Ihr erster und vorrangiger Auftrag war es, die Neubaustrecke Madrid–Sevilla an das europäische Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz anzubinden. Die 1992 eröffnete Strecke wurde als erste spanische Bahnstrecke nicht in Breit-, sondern in Normalspur ausgeführt.[2][1] Auch die Verwaltung der Neubaustrecken unterlag der GIF; Eisenbahnverkehrsunternehmen entrichteten dabei für die Nutzung der von der GIF verwalteten Eisenbahn-Infrastruktur eine Nutzungsgebühr. Eine weitere Aufgabe lag in der Verwaltung von PPP-Projekten, die von der UIC gefördert werden, um die Errichtung eines europäischen Hochleistungs-Eisenbahnnetzes zu beschleunigen und es transparenter und unabhängiger von Monopolen zu machen.[1]

Am 23. Mai 1997 beschloss die spanische Regierung, der GIF den Auftrag für den Bau und die Verwaltung der Neubaustrecke Madrid–Barcelona–Französische Grenze zu beauftragen. Sie übernahm damit auch die Verantwortung für die bereits seit 1996 im Bau befindlichen Abschnitte SaragossaLleida und CalatayudRicia der Strecke.[1] Die Gesellschaft vergab Bauarbeiten nach dem öffentlichen Recht. Im Bereich der Elektrifizierung, der Signaltechnik und Fernmeldeausrüstung sowie der Oberbau-Instandhaltung konnte sie Vorschriften des Privatrechts Folge leisten.[1]

Durch d​en Ausbau e​ines Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetzes sollten d​ie Eisenbahn-Nutzungszahlen europäisches Niveau erreichen u​nd der wirtschaftliche Gewinn d​es Eisenbahnsystems verdreifacht werden.[1]

Einzelnachweise

  1. Albert Vilalta, Andrés López Pita: Neubaustrecke Madrid–Zaragoza–Barcelona–Französische Grenze. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 47, Nr. 8/9, 1998, S. 506–509.
  2. Hubertus Höhne: Schienentechnik der HGV-Strecke Madrid – Grenze Frankreich. In: EI – Eisenbahningenieur. 54, Nr. 12, 2003, ISSN 0013-2810, S. 37–42 (445 kB@1@2Vorlage:Toter Link/www.eurailpress.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
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