Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung
Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) wurde 1993 von 27 Mitgliedern gegründet. Die Anzahl der Mitglieder ist Anfang 2011 auf rund 1.300 angewachsen. Vereinssitz ist Wiesbaden. Der eingetragene Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.
Ziel
Ziel der gif ist es, Forschungsarbeiten zu fördern, Theorie und Praxis zu verbinden sowie eine Basis für den wissenschaftlichen Austausch und Know-how-Transfer innerhalb der Studiengänge, aber auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen.
Mit der Gründung der gif wurde eine Plattform geschaffen, deren Mitglieder sich gemeinsamen Zielen verpflichtet fühlen:
- Erhöhung der Markttransparenz
- Schaffung von Standards für die Analyse und Bewertung von Märkten und Objekten
- Erarbeitung von Richtlinien und Definitionen für immobilienrelevante Themen
- Anregung, Förderung und Vergabe von immobilienrelevanten Forschungsarbeiten
- Pflege von nationalen und internationalen Kontakten
- Weiterentwicklung der Professionalität
- Unterstützung der Aus- und Weiterbildung
- Durchführung von öffentlichen Foren zu aktuellen Themen mit wissenschaftlichem Charakter
- Herausgabe Deutschlands erster wissenschaftlicher Zeitschrift für Immobilienökonomie (ZIÖ)
Geschichte
Bis Anfang der 90er Jahre wurde dem Thema Immobilien an deutschen Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien kaum Beachtung geschenkt. Entsprechend schlecht war es um Aus- und Weiterbildung sowie um die immobilienbezogene Forschung in der Bundesrepublik bestellt. In der Folge litt die Praxis unter unzureichend auf ihre Aufgaben vorbereiteten Nachwuchskräften und unter dem fehlenden Forschungs-/Praxis-Transfer.
Dies war Anlass für die damaligen Gründungsmitglieder, die gif ins Leben zu rufen.
Organisation
Mitglieder der gif sind Personen mit beruflichen Bezug zur Immobilienwirtschaft und Personen, die die immobilienwirtschaftliche Forschung unterstützen wollen. Es wird in persönliche und fördernde Mitgliedschaft unterschieden. Vergünstigungen beim Beitrag wird Studenten und Doktoranden sowie Rentnern, Pensionären und anderen Nichterwerbstätigen gewährt.
Herausragende Persönlichkeiten können für besondere Verdienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Bisherige Ehrenmitglieder sind Karl-Werner Schulte, Jürgen Ehrlich, Lutz Kehrberg, Hartmut Bulwien, Matthias Thomas und Tobias Just[1].
Arbeitskreise
Mitglieder und externe Experten arbeiten in rund 20 Arbeitskreisen an unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Die Arbeitskreisergebnisse werden als Empfehlungen, Definitionen und Richtlinien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Viele der Publikationen sind inzwischen Branchenstandards und erleichtern die Praxisarbeit im Immobilienbereich.
Forschungsförderung
Die gif fördert Forschung und Lehre im Fachgebiet Immobilienwirtschaft und verwandten Disziplinen. Sie unterstützt engagierte Wissenschaftler/innen und Nachwuchswissenschaftler/innen mit Stipendien/Zuschüssen für ausgewählte Forschungsprojekte und besondere Vorhaben.
Der interdisziplinäre Ansatz der gif spiegelt sich in der Vielfalt ihrer Mitglieder, ihrer Aktivitäten und den Forschungsprojekten.
GIF-Immobilien-Forschungspreis
Seit 1995 vergibt die gif jährlich den gif-Immobilien-Forschungspreis. Es können wissenschaftliche Arbeiten zu immobilienwirtschaftlichen Themen in den Kategorien Bachelorarbeiten, Diplomarbeiten/Masterarbeiten, Promotionen/ Habilitationen sowie sonstige wissenschaftliche Arbeiten eingereicht werden.
Durch die Ausschreibung werden junge Menschen zu besonderen Leistungen angespornt und deren Leistungspotenzial für die Branche nutzbar gemacht.
GIF im Fokus
Die „gif im Fokus“ ist das Vereinsmagazin der gif und erscheint zweimal jährlich zu aktuellen Themen der Immobilienbranche. Alle Ausgaben werden auf der gif-Homepage kostenlos zur Verfügung gestellt.
Zeitschrift für Immobilienökonomie (ZIÖ)
Die gif publiziert die Zeitschrift für Immobilienökonomie (Journal of Interdisciplinary Property Research). Die ZIÖ ist die einzige wissenschaftliche Zeitschrift zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum. Die Zeitschrift erscheint halbjährlich und wird deutschen Hochschulbibliotheken kostenfrei zur Verfügung gestellt. Herausgeber ist Karl-Werner Schulte, Honorarprofessor an der Universität Regensburg.
Alle eingereichten Manuskripte werden, wie international üblich, einem doppelt verdeckten Begutachtungsverfahren (double-blind-review-Verfahren) unterzogen, d. h. ein Manuskript wird durch mindestens zwei Gutachter geprüft. Autoren und Gutachter erfahren dabei ihre Identität gegenseitig nicht. Durch dieses Verfahren wird die fachliche Qualität der Beiträge gesichert. Die Zeitschrift wurde 2015 im VHB-Jourqual mit dem Ranking „C“ versehen[2].
Internationales Netzwerk
Die gif ist in ein internationales Netzwerk eingebunden, deren Dachorganisation die International Real Estate Society (IRES) ist. Auf europäischer Ebene verbindet die European Real Estate Society (ERES) die nationalen Vereinigungen, so dass jedes Mitglied der gif automatisch associate member der ERES ist. Die gif pflegt somit weltweite Kontakte und gewährleistet den Austausch von Forschungsergebnissen über die Grenzen Deutschlands hinaus. Auf internationaler Ebene tritt der Verein als „Society of Property Researchers, Germany“ auf.