Gesamtschule Gießen-Ost
Die Gesamtschule Gießen-Ost (auch Ostschule genannt; Abk.: GGO[1]) ist eine integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und offenem Ganztagskonzept in Gießen.
Gesamtschule Gießen-Ost | |
---|---|
Die Ostschule von vorne | |
Schulform | Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe |
Gründung | 1968 |
Adresse |
Alter Steinbacher Weg 28, |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 34′ 41″ N, 8° 41′ 33″ O |
Träger | Stadt Gießen |
Schüler | ca. 1.500 |
Lehrkräfte | ca. 140 |
Leitung | Frank Reuber |
Website | ostschule.de |
Geschichte
Die Mittelpunktschule Gießen-Ost nahm am 4. September 1968 mit 42 Kindern in der Eingangsstufe und 171 Schülern in der Förderstufe ihre Arbeit auf. Zuvor hatte das Gießener Stadtparlament im September 1966 die Gründung eines Schulverbands für die geplante Mittelpunktschule beschlossen. Seit dem Schuljahr 1970/71 ist die Institution integrierte Gesamtschule und nahm als solche 1974 mit 102 Schülern in der Jahrgangsstufe 11 der gymnasialen Oberstufe die Arbeit auf. Der erste Abiturjahrgang verließ im Sommer 1977 die Schule.[1]
Seit der Gründung hatte die heutige Gesamtschule drei Schulleiter (Stand 2019). Im Jahr 2018 feierte die Schule ihr 50-jähriges Jubiläum. Sie ist die älteste integriert arbeitende Gesamtschule Gießens und eine der größten integrierten Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe und Gütesiegel für Hochbegabte in Hessen.[2]
Umbau
Die Gesamtschule Gießen-Ost befindet sich seit 2019 in Umbaumaßnahmen. Geplant ist, in den nächsten Jahren die gesamte Schule umzubauen. Angefangen wurde mit dem Ost-Trakt (Gebäudeteil, der nach Osten, in Richtung Alter Steinbacher Weg zeigt), der komplett entkernt wird. Kleinere Arbeiten wurden und werden schon in anderen Teilen des Schulgebäudes gebaut. So beispielsweise eine Lernwerkstatt im West-Trakt. Maßgeblich am Prozess beteiligt sind, neben der Schulgemeinde und der Stadt Gießen, auch das Architektenbüro Lamott.Lamott.[3]
Die Schülervertretung "GGOSV" hat zusammen mit der Schülerfirma "Ostschul Mediahouse" am 5. Mai 2020 ein Video zum aktuellen Stand der Arbeiten veröffentlicht.[4] Daneben gibt es von der Schülervertretung noch eine Homepage, auf der der aktuelle Stand der Arbeiten aufgeführt wird.[5]
Aufbau der Schule
Das Konzept der Schule ist darauf ausgelegt, jeden Schüler individuell nach ihren bzw. seinen Möglichkeiten zu fördern und zu fordern. In der fünften Klasse werden die Schüler zunächst noch gemeinsam unterrichtet. Danach findet eine zunehmende Differenzierung durch ein Kurssystem statt, wobei alle Kinder unbenoteten Förderunterricht in Deutsch und Mathematik erhalten.[6]
Nach dem Besuch der Sekundarstufe I können Schüler, die sich dafür qualifiziert haben, die gymnasiale Oberstufe der Schule besuchen oder an anderen weiterführenden Schulen, wie beispielsweise den beruflichen Schulen, höhere Bildungsabschlüsse erreichen.
Fächer und Schwerpunkte
Die GGO bietet als eine der wenigen Schulen im Raum Gießen das Fach Arbeitslehre an. Dort können Schüler praktische Erfahrungen in den Bereichen Kochen, Metallbau, Keramik oder Holzbau sammeln. Beim Projekt Gießener Junge Forscher arbeiten Studenten der Justus-Liebig-Universität Gießen gemeinsam mit den Schülern an MINT-Projekten.[2] Die Schule hat zahlreiche Auszeichnungen wie zum Beispiel das MINT-EC-Zertifikat oder das Gütesiegel für Hochbegabte,[7] ist Umweltschule[8] und Schule mit Schwerpunkt Musik.[9] In der Turnhalle der Schule finden Spiele des Basketball-Bundesligisten Gießen 46ers statt.
Schulpatenschaften
Im Rahmen des Comenius-Programms bestehen Kooperationen mit Schulen in Polen, Finnland, Ungarn, der Slowakei, Portugal und Österreich. Darüber hinaus bestehen Schulpatenschaften mit Frankreich, Italien und den USA.[10]
Bekannte Schulangehörige
Lehrkräfte
- Dieter Geißler, Lehrer, Schulleiter und Politiker (SPD); Lehrer von 1970 bis 1985[11]
- Christine Ishaque (* 1972), Basketballnationalspielerin; Lehrerin seit 2007
- Hans-Günter Lerch (* 1942), Lehrer und Mundartforscher; Studienreferendar[12]
Schüler
- Eva Briegel (* 1978), Sängerin; Abitur 1998
- Antje Damm (* 1965), Autorin und Illustratorin; Abitur[13]
- Hicran Özen (* 1981), Basketballnationalspielerin; Abitur 2000
- Nik Schweiger (* 1965), Innenarchitekt und Designer; Abitur 1985
- Nina Heidt-Sommer (* 1978), Politikerin (SPD); Abitur 1998
- Anne Spitzner (* 1988), Autorin; Abitur 2007
- Felix Döring (* 1991), Politiker (SPD); Abitur 2010
Weblinks
- Homepage
- Schülervertretung
- Gesamtschule Gießen-Ost in der Schuldatenbank des Bildungsservers Hessen
- Armin Pfannmüller: Ostschul-Jubiläum: Alles Gute, Ostschule Gießen!, Gießener Allgemeine, 30. August 2018
- Kays Al-Khanak: Sanierung: Gesamtschule Gießen-Ost im Aufbruch, Gießener Allgemeine, 18. Februar 2019
Einzelnachweise
- Armin Pfannmüller: Ostschul-Jubiläum. Alles Gute, Ostschule Gießen! Gießener Allgemeine, 30. August 2018.
- MINT-EC-Schulen: Gesamtschule Gießen-Ost, MINT-EC, abgerufen am 28. April 2019
- Lamott.Lamott Architekten. Abgerufen am 15. September 2020.
- Ostschul Mediahouse: Bau@Ost auf Youtube. In: Youtube. Ostschul Mediahouse und GGOSV.de, 5. Mai 2020, abgerufen am 15. September 2020.
- Projektseite: Bau – Die SV. Abgerufen am 15. September 2020 (deutsch).
- Wechsel nach Klasse 4: »Rat der Grundschullehrer ernst nehmen«, Alsfelder Allgemeine, 16. September 2009
- Hochbegabtenförderung in hessischen Schulen: Gütesiegel-Schulen im Schuljahr 2018/2019, Hessisches Kultusministerium (PDF), abgerufen am 28. April 2019
- Gesamtschule Gießen-Ost ist zum elften Mal in Folge Umweltschule, Gießener Allgemeine, 17. Dezember 2010
- Ausgezeichnete Schulen mit Schwerpunkt Musik, Hessisches Kultusministerium (PDF), abgerufen am 28. April 2018
- Flyer der GGO. Abgerufen am 30. April 2019.
- Geißler, Dieter. In: Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 142.
- Hans-Günter Lerch: Das Manische in Gießen. Die Geheimsprache einer gesellschaftlichen Randgruppe, ihre Geschichte und ihre soziologischen Hintergründe. Anabas-Verlag, 1976, S. 376.
- NRW-Kinderbuchpreis geht an Antje Damm aus Annerod. Wetterauer Zeitung, 20. November 2012.