Gero Debusmann
Gero Debusmann (* 3. November 1943 in Bensberg) ist ein deutscher Richter und ehemaliger Präsident des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm.
Biografie
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften von 1964 bis 1969 an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster, der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie der Ruhr-Universität Bochum, das er 1969 mit dem Ersten und 1973 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss, folgte 1974 seine Einstellung in den Richterdienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Einstellung als Richter auf Lebenszeit nach Ablauf seiner Proberichterzeit erfolgte als Richter am Landgericht Essen. 1983 wechselte er dann als Referent in das Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, kehrte allerdings bereits im Oktober 1983 als Vorsitzender Richter an das Landgericht (LG) Essen zurück. Im Dezember 1987 wurde er zunächst Vizepräsident, ehe 1990 seine Ernennung zum Präsidenten des LG Essen erfolgte.
Am 1. Januar 1996 wurde er dann zum Präsidenten des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm berufen, dem mit fast 700 Mitarbeitern größten OLG in der Bundesrepublik Deutschland. Im März 2002 folgte zudem seine Ernennung zum Mitglied des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen (VGH NRW). Debusmann ist auch Mitherausgeber der Nordrhein-Westfälischen Verwaltungsblätter (NWVBl.).
Bei der dienstlichen Beurteilung einer ihm unterstellten Richterin in dem Verfahren 12 K 1040/04 und 12 L 192/05 vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen mit dem anschließenden Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster 1 A 712/05 wurde der Verdacht des Meineids gegen ihn erhoben.[1][2][3] Mit Erreichen des 65. Lebensjahres trat er zum 30. November 2008 in den Ruhestand.[4][5] Über die anstehende Nachfolge als Präsident des OLG Hamm kam es bereits im Vorfeld zu einem gerichtlichen Streitverfahren.[6]
Quellen
Veröffentlichungen und Vorträge
- Debusmann, Gero: "Berufsaussichten in der Justiz", 2000
- ders.: "Berufsaussichten in der Justiz", 2001
- ders.: "3. Staatsexamen: Ein überflüssiger Zopf? Etwas Besseres hat noch niemand erfunden", DRiZ 2002, 400
- ders.: "Berufsaussichten in der Justiz", 2003
- ders.: "Die Reform der ZPO – eine Wirkungskontrolle – Das neue Berufungsrecht aus richterlicher Sicht", NJW 2004, Beilage zu Heft 27, 6
- ders.: "Zum Berufsbild des Juristen", 2005
- Huber, Michael/ Selbherr, Paul/ Debusmann, Gero u. a.: "Die Reform der ZPO – eine Wirkungskontrolle, Berichte A für den Deutschen Juristentag", München 2004, ISBN 3406522467
Einzelnachweise
- "Verdacht", Lawblog vom 12. Dezember 2004
- "Justitia zwischen Denver und Dallas", DRiZ 2005, 13
- taz vom 11. Dezember 2004: "Aus Richterinnen wurden Prozesshansel"
- "Hauptsache Konsens", Interview mit WA-Online vom 15. November 2008 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- "OLG-Präsident Debusmann geht in den Ruhestand", Im Westen vom 28. November 2008
- "Streit um Richterposten", Lawblog vom 21. Oktober 2008