Gerhard von Clairvaux (Abt)

Gerhard v​on Clairvaux, Gerardus d​e Clara Valle, (* u​m 1120 i​n Italien; † w​ohl 1177 i​n Kloster Igny, Frankreich) w​ar der sechste Abt v​on Clairvaux. Er w​urde von e​inem rebellierenden Mönch ermordet u​nd gilt a​ls erster Märtyrer d​es Zisterzienserordens.

Gerhard von Clairvaux im Zisterzienserhabit, mit Abtsstab, Märtyrerpalme und Märtyrerkranz, Heiligenbild, 18. Jahrhundert

Leben

Gerhard stammte a​us der Lombardei[1] u​nd trat a​ls junger Mann i​n die Benediktiner-Abtei Fossanova südlich v​on Rom ein. Dort w​urde er u​m 1135 d​er erste Abt n​ach der Eingliederung d​es Klosters i​n den jungen Zisterzienserorden, zunächst für e​twa fünf Jahre, d​ann erneut a​b 1158.[2] 1170/1171 w​urde Gerhard z​um Abt v​on Clairvaux gewählt. Während e​iner Visitation i​m Kloster Igny, d​as der Aufsicht Clairvauxs unterstand, w​urde Gerhard v​on einem Mönch namens Hugo d​e Bazoches, d​em er e​ine Disziplinarstrafe angedroht hatte, ermordet.[3]

Verehrung

Die wichtigste Quelle für Gerhards Wirken u​nd seinen Tod i​st das Exordium magnum Ordinis Cisterciensis Konrads v​on Eberbach, d​as einige Jahrzehnte n​ach den Ereignissen i​n Clairvaux entstand. Dort i​st Gerhard bereits a​ls Märtyrer dargestellt: Petrus Monoculus, z​ur Zeit d​es Mordes Abt v​on Igny u​nd ab 1179 zweiter Nachfolger Gerhards i​n Clairvaux, schaut d​en Ermordeten während d​er Totenmesse für i​hn zusammen m​it dem hl. Bernhard i​n himmlischem Licht.[4] Seine liturgische Verehrung a​ls Seliger i​m Zisterzienserorden gestattete jedoch e​rst Papst Clemens XI. 1702.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Den salige Gerald av Clairvaux (norwegisch)
  2. Abbazia di Fossanova (Memento des Originals vom 5. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abbaziadifossanova.it (italienisch)
  3. Thomas Füser: Mönche im Konflikt, Münster 2000, S. 136 (Digitalisat)
  4. Die Vision ist italienisch zitiert auf trappistevitorchiano.it.
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