Gerhard von Breuning

Gerhard v​on Breuning (* 28. August 1813 i​n Wien; † 6. Mai 1892 ebenda) w​ar ein österreichischer Arzt u​nd Medizinforscher.

Gerhard von Breuning

Leben

Breuning k​am unehelich a​ls Sohn v​on Beethovens langjährigem Freund Stephan v​on Breuning u​nd Constanze v​on Ruschowitz z​ur Welt. Aus unbekannten Gründen heirateten d​ie Eltern e​rst am 18. Februar 1817.[1] Die Schwester seines Vaters, Eleonore v​on Breuning, w​ar in i​hrer Jugendzeit gleichfalls m​it Beethoven befreundet, ebenso d​eren Mann Franz Gerhard Wegeler.

Durch seinen Vater k​am er u​m 1826 a​uch selbst i​n engen Kontakt m​it dem Komponisten, d​er ihn seinen „Ariel“ u​nd „Hosenknopf“ nannte. Über d​iese Begegnungen h​at er 1872 wertvolle Erinnerungen verfasst, d​ie eine wichtige Quelle d​er Beethoven-Forschung darstellen.

Daneben w​ar er e​in bedeutender Wiener Arzt, Chirurg u​nd Medizinschriftsteller.

Breuning w​urde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Werke

  • Der asiatischen Brechruhr Erkenntniß und Heilart, Wien 1837
  • Einige Worte über abnorme Zustände der Hand, von Robert Adams, Esq. Wundarzt am Richmond-Hospitale in Dublin. Aus dem Englischen übersetzt und dem Königl. Preuß. Geheimen- und Regierungs-Medicinal-Rathe ... Herrn Dr. Franz Gerhard Wegeler bei der Feier seines 50jährigen Doctor-Jubiläums am 1. September 1839 aus wahrer Pietät überreicht von Dr. Gerhard von Breuning, Koblenz: Kehr, 1839
  • J. F. Dieffenbach's chirurgische Leistungen in Wien. Dargestellt in ihren Erfolgen, Wien: Braumüller & Seidel, 1841
  • Wiederbelebung gelähmter Gliedmaßen durch den Sehnenschnitt, Wien: Gerold, 1844
  • Heilart des Beinfraßes auf arzeneilichem Wege. Zur Vermeidung operativer Verstümmlungen, Wien: Mechitharisten-Congregations-Buchhandlung, 1852
  • Über die Augenentzündung der neugeborenen und jene der skrofelkranken Kinder. Eine populäre Anleitung zur rechtzeitigen Erkenntniss und Heilung dieser Krankheiten, Wien: Mechitharisten-Congregations-Buchhandlung, 1852
  • Zur Regelung der Choleratherapie. Ein Beitrag, Oedenburg: Reichard, 1855 – Sonderdruck aus: Zeitschrift für Natur- und Heilkunde in Ungarn
  • Bemerkungen über Spitals-Bau und Einrichtung, angeregt durch die kaiserl. Gründung der Rudolfs-Stiftung, Wien: Mechitharisten-Congregations-Buchhandlung, 1859
  • Weil. Josef Ritter von Veringen, St. Pölten: Passy, 1862
  • Aus dem Schwarzspanierhause. Erinnerungen an L. van Beethoven aus meiner Jugendzeit, Wien: Rosner 1874 (Digitalisat)
  • Therapie der Arthrocace. Heilverfahren gegen scrofulöse Knochen- und Gelenksleiden, Wien: Huber und Lahme, 1882

Literatur

  • Dem Andenken Gerhard von Breuning's, gewidmet von treuer Freundeshand, Wien: Koblizek, 1893 – Sonderdruck aus: Medizinisch-Chirurgisches Zentralblatt, Jg. 3 (1893).
  • Walther Nohl, Gerhard von Breuning als Knabe (eine Ergänzung zu seinem „Schwarzspanierhaus“), neues Material aus Beethovens Konversationsheften. In: Die Musik, Jg. 32 (1939/40), S. 374–377.
  • Rudolf Klein, Gerhard von Breuning über Beethovens Beziehung zu seinen Verwandten. Ein unbekannter Entwurf zu seinem Artikel. In: Österreichische Musikzeitschrift, Jg. 29 (1974), S. 67–75.
  • Otto Biba, Ein Bildnis von Gerhard von Breuning. In: Mitteilungsblatt der Wiener Beethoven-Gesellschaft, 2/1987, S. 10.
  • Sieghard Brandenburg, Ein Brief Anton Schindlers an Gerhard von Breuning. Aus der Anfangszeit der Beethoven-Biographik, Bonn: Beethoven-Haus, 1993.
  • Rosemary Hilmar, Um Beethovens Andenken. Briefwechsel zwischen Anton Schindler und Gerhard von Breuning 1842–1860. In: Mitteilungen der österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Nr. 27, Wien 1994, S. 22–40.
  • Klaus Martin Kopitz, Rainer Cadenbach (Hrsg.) u. a.: Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebüchern, Briefen, Gedichten und Erinnerungen. Band 1: Adamberger – Kuffner. Hrsg. von der Beethoven-Forschungsstelle an der Universität der Künste Berlin. Henle, München 2009, ISBN 978-3-87328-120-2, S. 111–117.

Einzelnachweise

  1. Wien, Pfarre Alservorstadt, Trauungsbuch, Tom. 1809–1817, fol. 264, zit. nach Rita Steblin, Beethoven’s Name in Viennese Conscription Records. In: The Beethoven Journal, Jg. 24, Nr. 1 (Sommer 2009), S. 4–13, hier S. 13 Anm. 47 (mit falschem Namen "Gerhardg" statt "Gerhardus")
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