Gerhard von Attendorn

Gerhard v​on Attendorn (* u​m 1340; † ca. 1396) w​ar Bürgermeister d​er Hansestadt Lübeck.

Leben

Gerhard von Attendorn entstammte einer in Lübeck seit dem letzten Quartal des 13. Jahrhunderts mit dem Ratsherrn Volmar von Attendorn nachgewiesenen ratsfähigen Geschlecht derer von Attendorn, die der sauerländischen Hansestadt Attendorn entstammte. Sein Vater war der 1349 auf einer Wallfahrt ins Heilige Land verstorbene Ratsherr Eberhard von Attendorn.[1] Dem Lübecker Rat gehörte Gerhard von Attendorn zumindest seit 1367 an und tat sich als Ratsherr sowohl als Truppenführer wie als Diplomat für die Stadt hervor. Als Militärführer befehligte er 1368 die Truppen gegen den dänischen König Waldemar IV. („Atterdåg“) im Zweiten Waldemarkrieg. Ebenfalls unter seinem Befehl standen im Jahr 1377 die Belagerung der Burg Dannenberg in der Göhrde und die Einnahme von Schloss Wehningen[2] im Amt Neuhaus. Als Gesandter der Stadt reiste er

Auf d​en Tagfahrten vertrat e​r die Stadt Lübeck b​ei Hansetagen 1367–75 i​n Köln, Lübeck, Rostock u​nd Stralsund.

Als Schiedsrichter vermittelte e​r 1376 interne Streitigkeiten d​es Rates d​er Stadt Stade, 1385 i​m Baltikum zwischen d​em Stift Dorpat u​nd dem schwedischen Gouverneur v​on Finnland u​nd 1391 zwischen d​em Deutschen Orden u​nd dem Erzbistum Riga.

1372 verpfändete i​hm sein Vetter, d​er Ratsherr Gottschalk v​on Attendorn[3] d​as Dorf Dassow m​it Hof u​nd Mühle u​nd sein Lübecker Wohnhaus w​egen einer Darlehensschuld v​on 2000 Mark. Gerhard v​on Attendorn selbst gehörte e​in Anteil a​m Gut Roggenhorst. Er bewohnte d​as Haus Mengstraße 6 i​n Lübeck u​nd war e​in Mitglied d​er Zirkelgesellschaft.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Fehling, Lübeckische Ratslinie, Nr. 360.
  2. Zur Burg Wehningen siehe Georg Christian Friedrich Lisch: Die Burg Wehningen in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 27 (1862), S. 190–193 (Digitalisat)
  3. Fehling: Lübeckische Ratslinie, Nr. 378.
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