Gerhard Polzin
Gerhard Polzin (* 8. Januar 1945 in Lietzow auf Rügen) ist ein ehemaliger Präsident des Blinden- und Sehschwachenverbandes der DDR und Autor.
Leben
Sein Vater war Angestellter. Im Alter von acht Jahren verlor Polzin durch einen Unfall sein Sehvermögen.[1] Polzin besuchte die Blindenschule und Erweiterte Oberschule (EOS) für Sehgeschädigte in Königs Wusterhausen. Nach dem Abitur 1964 absolvierte er ein Pädagogikstudium mit den Fachrichtungen Russisch/Englisch an der Karl-Marx-Universität Leipzig (KMU) mit dem Abschluss als Dipl.-Fremdsprachenlehrer für Erwachsenenbildung.
Berufliche und Verbandstätigkeit
- 1970–84 pädagogischer Mitarbeiter beim Rat des Kreises Rügen
- 1973–84 Vorsitzender des Kreisvorstandes Rügen des Blinden- und Sehschwachenverband der DDR (BSV)
- ab 1980 Mitglied der SED
- 1984 Direktor des Rehabilitationszentrums für Blinde »Ernst Puchmüller« in Neukloster (damaliger Kreis Wismar)
- 1981–86 Aspirantur und Promotion zum Dr. paed. an der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock (WPU)
- 1985–90 Mitglied im Zentralvorstand des BSV
- ab September 1986 dessen Sektorleiter Organisation
- 1987–90 Präsident des BSV (Nachfolger von Helmut Pielasch)
- Mitglied des Präsidiums der Europäischen Blindenunion (EBU)
- 1993–2006 stellvertretender Arbeitsstableiter im Arbeitsstab des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
- 2005 Grußwort im Namen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen anlässlich der Fachtagung „Von der Integration zur Inklusion – Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gehören auch in der Schule dazu“ am 12. November 2005 in Berlin[2]
- 2006 Grußrede auf dem Webkongress der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Rund ums Thema Barrierefreiheit[3]
Aufsätze, Literarische Werke (Auswahl)[4][5]
- 1986 Untersuchungen zur Begabungsförderung im Schulhort
- 2010: Aus dem Leben eines Sehenichts: 30 ausgewählte MEMotionen, Engelsdorfer Verlag, ISBN 978-3-86901-966-6.
- 2011: Allerleihand. Verse eines Ohrenzeugen, Engelsdorfer Verlag, ISBN 978-3-86268-581-3.
- 2011: Pünktchen-Opa und sein Held: Zehn wahre Geschichten für kleine und große Leute, Engelsdorfer Verlag, ISBN 978-3-86268-423-6.
- 2014: Lebensstapfen : tief ist meiner Heimat Spur ; frei beschrieben nach wahren Begebenheiten, ISBN 978-3-95744-006-8.
- 2015: Inseln sind wie ein Gedicht: Ein Rügenbuch gegen das Vergessen, Engelsdorfer Verlag, ISBN 978-3-95744-574-2.
- 2018: Wohin neigt die Waage sich, Engelsdorfer Verlag, ISBN 978-3-96145-334-4.
- 2019: Das Leben gleicht dem Regenbogen, Engelsdorfer Verlag, ISBN 978-3-96145-746-5.
Literatur
- Andreas Herbst: Polzin, Gerhard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Einzelnachweise
- Gerhard Polzin: Sechse kommen durch die ganze Welt in: „Weitersehen 2018“: Lesen – mit Augen, Ohren und Händen, S. 68–70 (pdf; 4,4 MB)
- KHSB Berlin, abgerufen 6. Februar 2022
- FAU.TV Videoportal, abgerufen 6. Februar 2022
- ZVAB.com, abgerufen 6. Februar 2022
- deutsche-digitale-bibliothek.de, abgerufen 6. Februar 2022
6. Deutsche Nationalbibliothek (DNB), abgerufen am 19. Februar 2022
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