Gerhard Moritz Meyer
Gerhard Meyer[1][2][3] (* 19. Januar 1937 in Deutsch Eylau; † 18. Mai 2016 in Hamburg[3], bekannt als Gerhard Moritz Meyer), war ein deutscher FDP-Politiker und Justizsenator von Hamburg und Berlin.
Leben und Beruf
Meyer wurde in Stendal in der Altmark eingeschult, legte sein Abitur aber 1957 in West-Berlin ab. Anschließend studierte er in München und Hamburg Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften. 1963 legte er das Referendar- und 1967 das Assessorexamen ab. 1968 trat er in die Dienste von Mobil Oil, wo er zunächst Syndikus und ab 1970 Personalleiter war. 1972 wechselte er in die Aluminium-Industrie, wo er Personalleiter für Europa eines internationalen Konzerns wurde. Er war 1978 Gründungsmitglied der Dr.-Emilie-Kiep-Altenloh-Stiftung. Nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik ließ er sich 1981 als Rechtsanwalt in Hannover nieder, wo er 1982 zum Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Energie und Versorgung bestellt wurde. Seit 2000 lebte er im Ruhestand in Hamburg. Meyer war Mitglied der Humanistischen Union.
Partei
Mit Beginn seines Studiums trat Meyer 1957 dem Liberalen Studentenbund Deutschlands bei. Seit 1958 war er auch Mitglied der Jungdemokraten, deren stellvertretender Bundesvorsitzender er von 1964 bis 1966 war. Von 1964 bis 1968 war er zudem Mitglied des Präsidiums des Weltbundes Liberaler Jugend, dessen Ehrenpräsident er anschließend wurde.
Der FDP gehörte Meyer seit 1959 an. Von 1968 bis 1971 war er Präsident des Landesparteitages. Er wurde 1972 für zwei Jahre in den Landesvorstand der FDP Hamburg gewählt, dem er dann von 1974 bis 1977 qua Amt angehörte.
Abgeordneter
Meyer gehörte von 1974 bis 1978 der Hamburgischen Bürgerschaft an. Bis zum 30. März 1977 war er Vorsitzender der FDP-Bürgerschaftsfraktion. Anschließend ruhte sein Mandat wegen der Wahl zum Senator.
Öffentliche Ämter
Bereits nach der Bürgerschaftswahl 1974 war Meyer vom Landesvorstand der FDP als Senator vorgesehen, er sollte die Leitung der Baubehörde übernehmen. Auf dem Landesparteitag, der die Nominierungen vornahm, unterlag Meyer, der zum linken Parteiflügel gezählt wurde, jedoch mit zwei Stimmen Unterschied dem eher konservativen Rolf Bialas. Am 30. März 1977 wurde Meyer von der Hamburgischen Bürgerschaft als Nachfolger von Ulrich Klug zum Senator gewählt und mit der Leitung der Justizbehörde betraut. Nachdem die FDP 1978 an der 5-Prozent-Hürde scheiterte, schied er am 28. Juni 1978 aus dem Senat aus. Nach dem Rücktritt des Berliner Justizsenators Jürgen Baumann am 3. Juli 1978 wurde Meyer am 6. Juli 1978 zu dessen Nachfolger gewählt.[1] In diesem Ressort verblieb er auch nach dem Rücktritt Dietrich Stobbes im Januar 1981. Er musste jedoch wenige Monate später im Juni 1981 mit dem restlichen neugewählten Senat von Hans-Jochen Vogel zurücktreten, da die sozialliberale Koalition keine Mehrheit erhielt, die FDP sich jedoch noch weigerte, eine Koalition mit der CDU zu bilden.
Siehe auch
Veröffentlichungen
- Die laufende Abstimmung zwischen den Koalitionspartnern, Koalitionsausschüsse und Koalitionsgespräche, in: Probleme von Koalitionsregierungen in Westeuropa, Bonn 1978, S. 101–109.
Einzelnachweise
- Senatsgalerie der offiziellen Homepage der Stadt Berlin.
- Wahlplakat der FDP für die Bundestagswahl 1980.
- Traueranzeige Gerhard Meyer, in: FAZ, 11. Juni 2016.