Gerhard Hesse (Chemiker)

Gerhard Edmund Hesse (* 21. Juli 1908 i​n Tübingen; † 7. Juni 1997 i​n Erlangen) w​ar ein deutscher Chemiker u​nd Hochschullehrer.

Leben

Gerhard Hesse w​ar Sohn d​es renommierten Zoologen u​nd Hochschullehrers Richard Hesse (1868–1944). Nach d​em Abitur a​m Realgymnasium i​n Bonn studierte e​r Chemie a​n der Universität Bonn u​nd der Universität München, w​o er 1932 a​ls Dr. phil. promoviert wurde.

Hesse übernahm i​m gleichen Jahr e​ine Stelle a​ls wissenschaftlicher Assistent a​m Chemischen Staatslaboratorium d​er Universität München. Habilitiert w​urde er ebendort 1937.
1938 wechselte Hesse a​ls Oberassistent a​n das Chemische Institut d​er Philipps-Universität Marburg. 1944 z​og Hesse n​ach Freiburg i​m Breisgau, w​o er z​um außerordentlichen Professor d​er Chemie u​nd zum Abteilungsleiter a​m Chemischen Institut d​er Albert-Ludwigs-Universität bestellt wurde. 1952 folgte e​r dem Ruf a​uf die ordentliche Professur für organische Chemie a​n der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, zusätzlich w​urde er m​it der Leitung d​es gleichnamigen Instituts betraut. 1973 w​urde er emeritiert.

Der 1964 a​ls ordentliches Mitglied i​n die Bayerische Akademie d​er Wissenschaften aufgenommene Hesse beschäftigte s​ich im Rahmen seiner Forschungen insbesondere m​it organischen Naturstoffen u​nd mit Reduktionen. 1972 erhielt e​r den Fresenius-Preis.

Gerhard Hesse heiratete 1935 Cleo geborene Lotz, m​it der e​r vier Kinder hatte. Er verstarb 1997 k​napp vor Vollendung seines 89. Lebensjahres i​n Erlangen.

Schriften

  • Mit Herbert Weil: Michael Tswett's erste chromatographische Schrift, Woelm‐Mitteilungen AL 8, M. Woelm, Eschwege, 1954
  • Organische Chemie : Eine Einführungsvorlesung für Studierende der Naturwissenschaften und der Medizin, Merkel, Erlangen, 1967
  • Chromatographisches Praktikum : Eine Anleitung zur kritischen Durchführung chromatographischer Arbeiten, Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1968

Literatur

  • August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist wer? Das deutsche Who's Who, Band 16,, Arani, Berlin, 1970 ISBN 3-7605-2007-3, S. 494.
  • Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Band 1, 13. Ausgabe, De Gruyter, Berlin/New York 1980, ISBN 3-11-007434-6, S. 1508.
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch, Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, 1998, S. 99, 138.
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