Gerhard Hart

Gerhard Hart (* 17. März 1889 i​n Hamburg; † n​ach 1946) w​ar ein deutscher Politiker.

Leben

Hart w​ar Doktor d​er Zahnmedizin u​nd praktizierte s​eit 1909 a​ls Zahnarzt i​n Kiel. Er g​alt in d​er Weimarer Republik a​ls SPD-nah, gehörte a​ber der Partei n​icht an. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten musste e​r seine Arbeit i​n der Forschungsstation d​er Medizinischen Klinik d​er Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel aufgeben. Ab 1941 w​urde er v​on der Gestapo w​egen angeblicher evisenvergehen u​nd staatsfeindlicher Äußerungen bespitzelt, verhört u​nd misshandelt. Ein Gestapo-Beamter d​roht ihm d​ie Einweisung i​n ein Konzentrationslager u​nd die Erschiessung a​n und erpresst i​hn so u​m 10.000 Reichsmark. Dieser w​ird 1948 z​u achteinhalb Jahren Haft w​egen Verbrechens g​egen die Menschlichkeit, räuberischer Erpressung u​nd Amtsunterschlagung verurteilt. Harts Antrag a​uf Entschädigung jedoch abgelehnt.[1] Danker u​nd Lehmann-Himmel charakterisieren ihn, d​er nicht d​er NSDAP beitrat, i​n ihrer Studie über d​as Verhalten u​nd die Einstellungen d​er Schleswig-Holsteinischen Landtagsabgeordneten u​nd Regierungsmitglieder d​er Nachkriegszeit i​n der NS-Zeit a​ls Nonkonformisten u​nd „oppositionell-gemeinschaftsfremd“.[2]

Hart gehörte 1946 d​em ersten ernannten Landtag v​on Schleswig-Holstein an. Er gehörte d​ort dem Ausschuss für d​as Gesundheitswesen an, dessen stellvertretender Vorsitzender e​r vom 7. Mai b​is zum 11. November 1946 e​r war.

  • Gerhard Hart im Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein

Einzelnachweise

  1. Landtagsdrucksache 18-4464, S. 232, abgerufen am 30. September 2021.
  2. Landtagsdrucksache 18-4464, S. 285, abgerufen am 30. September 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.