Georges-Anawati-Stiftung
Die Georges-Anawati-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Rüthen. Die Stiftung ist nach dem ägyptischen Dominikaner Georges Anawati benannt. Sie wurde im Jahr 2000 gegründet. Stifter war Dietger Freiherr von Fürstenberg.
Georges-Anawati-Stiftung | |
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Rechtsform: | gemeinnützige Stiftung privaten Rechts |
Zweck: | Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und Völkerverständigung[1] |
Vorsitz: | Gregor Freiherr von Fürstenberg |
Bestehen: | seit 28. November 2000 |
Stifter: | Dietger Freiherr von Fürstenberg |
Stiftungskapital: | - |
Mitarbeiterzahl: | - |
Sitz: | Rüthen |
Website: | www.anawati-stiftung.de |
Auftrag
Die Stiftung hat es sich laut Satzung zur Aufgabe gemacht, „dem Entstehen von Feindbildern aus Unkenntnis und Angst vor dem jeweils Fremden entgegenzuwirken.“[2] Heute leben insgesamt mehr als 7 Millionen zugewanderte ausländische Einwohner in Deutschland, davon verstehen sich rund 4 Millionen Menschen als Muslime. Die Georges-Anawati-Stiftung will den christlich-islamischen Dialog in Deutschland fördern. „In respektvollem Miteinander und gegenseitiger Achtung, wie es die deutsche Verfassung und Rechtsordnung auch nahelegen, können sie (Christen und Muslime) so einen Beitrag zu einem friedlichen Nebeneinander und produktiven Miteinander leisten.“[2]
Aus dem Stiftungszweck ergibt sich unter anderem der Auftrag, durch die Veröffentlichung wissenschaftlicher und anderer schriftlicher Arbeiten zu einer „Stärkung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Völkern und Religionen und damit zur Friedenssicherung und Entspannung beizutragen.“[2]
Organe der Stiftung
Der Vorstand, der Stiftungsrat und der Beirat sind die Organe der Stiftung. Alle Mitglieder der Stiftungsorgane üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.
Stiftungsrat
Dem Stiftungsrat gehören an:[3]
- Dietger Freiherr von Fürstenberg, Stifter – Land- und Forstwirt;
- Gregor Freiherr von Fürstenberg, Vorsitzender – Vizepräsident bei missio Aachen;
- Joachim von Bonin, Programmleiter, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH;
- Werner Höbsch, ehemaliger Leiter des Referates für Interreligiösen Dialog des Erzbistums Köln
- Hakan Tosuner, Geschäftsführer Avicenna-Studienwerk
- Pater Cosmas Hoffmann OSB aus der Benediktinerabtei Königsmünster (Meschede), Römisch-Katholischer Theologe
Ehrenmitglieder des Stiftungsrates
- Altabt Stephan Schröer OSB, Stellvertretender Vorsitzender – Altabt der Benediktinerabtei Königsmünster (Meschede);
- Hans Vöcking M.Afr. (Gesellschaft der Missionare von Afrika), wissenschaftlicher Mitarbeiter bei ARCRE (Action pour la Rencontre des Cultures et Religions en Europe), Brüssel – Gründer der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) und langjähriges Mitglied der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union COMECE;
- Konrad von Bonin, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes
Vorstand
Der Vorstand wird gebildet von:
- Erwin Waider
- Holger Nollmann, Evangelischer Pfarrer
Beirat
Sprecher des Beirates ist Holger Nollmann, Evangelischer Pfarrer in Bochum.
Projekte
- Einzelförderung innovativer und vorbildlicher Initiativen[4]
- Herausgabe einer Schriftenreihe zu Themen des christlich-islamischen Dialogs, herausgegeben von Thomas Eich, Mouhanad Khorchide und Stefan Reichmuth.[5]
- Vorschlag für den jährlich verliehenen Pax-Bank-Preis für interkulturellen Dialog:[6]
- Preisträger 2019: Schwester Carol Cooke Eid
- Preisträger 2018: Essener interreligiöses Netzwerk IRE[7]
- Preisträger 2017: Christian Wulff, Altbundespräsident (mit dem Laudator Mouhanad Khorchide, Münster)[8]
- Preisträger 2016: Tobias Specker, Inhaber des neu gegründeten Stiftungslehrstuhls „Theologie im Angesicht des Islam“
- Preisträger 2015: Talat Kamran, Leiter des Mannheimer Institutes für Integration und Interreligiösen Dialog
- Preisträger 2014: Katholische Friedensstiftung (mit dem Laudator Christoph Berndorff, Initiator des Pax-Bank Preises)
- Preisträger 2013: Dortmunder „Fußballturnier der Religionen“
- Preisträger 2012: Karl Kardinal Lehmann (mit dem Laudator Norbert Lammert)[9]
- Preisträger 2011: Nevfel Cumart (mit dem Laudator Verleger Bruno Kehrein)
- Preisträger 2010: Margret Bretzel vom Orden der Scalabrinerinnen
- Preisträger 2009: Schwester Monika Weber
- Preisträger 2008: Ausstellung „Gesichter des Islam – Begegnung mit muslimischen Frauen und Männern“ – ein Projekt der Arbeitsstelle Islam und Migration im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover
- Preisträger 2007: Duisburger Hospitatiosprojekt als religionspädagogische Zusammenarbeit von Katholischer Kirche, Evangelischer Kirche und der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB)[10]
- Essay-Wettbewerb für christliche und muslimische Nachwuchswissenschaftler in Kooperation mit der Katholischen Akademie Rottenburg-Stuttgart[11]
- Postgraduiertenstipendium in Kooperation mit dem KAAD[12]
- Eigenveranstaltungen, zum Teil in Kooperation mit anderen Trägern[2]
Literatur
- Volker Meißner, Martin Affolderbach, Hamideh Mohagheghi, Andreas Renz (Hrsg.): Handbuch christlich-islamischer Dialog / Grundlagen – Themen – Praxis – Akteure. Herder 2014, ISBN 978-3-451-33337-8.
- Hans Vöcking (Hrsg.): Nostra Aetate und die Muslime – Eine Dokumentation. Herder 2010, ISBN 978-3-451-30391-3.
- Jean-Jacques Pérennès: Georges Anawati (1905–1994) – Ein ägyptischer Christ und das Geheimnis des Islam. Herder 2010, ISBN 978-3-451-30379-1.
- Dialog im Leben. Pax-Bank-Preis 2009. Grupello Verlag 2010, ISBN 978-3-89978-142-7.
- Unterwegs zu einem anderen Islam – Texte iranischer Denker. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Katajun Amirpur. Herder 2009, ISBN 978-3-451-30309-8.
- Nasr Hamid Abu Zaid: Gottes Menschenwort – Für ein humanistisches Verständnis des Koran. Ausgewählt, übersetzt und mit einer Einleitung von Thomas Hildebrandt. Herder 2008, ISBN 978-3-451-29972-8.
Weblinks
- Website der Georges-Anawati-Stiftung. Abgerufen am 13. September 2009.
- Interview mit Cornelius G. Fetsch: Basisarbeit im sozialen Brennpunkt. In: Pax-Bank-Note. Pax-Bank eG, S. 4. Abgerufen am 13. September 2009.
Einzelnachweise
- Thomas Ebermann: Maecenata Stiftungsführer 2005. Maecenata Verlag, 2006, ISBN 3-935975-44-9, S. 159.
- Auszug aus der Satzung der Georges-Anawati-Stiftung. In: Website der Anwati-Stiftung. Abgerufen am 13. September 2009.
- Gremien. In: Website der Anwati-Stiftung. Abgerufen am 17. März 2021.
- Förderung. In: Website der Anwati-Stiftung. Abgerufen am 13. September 2009.
- Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 10. Mai 2016.
- Muslimische Frauen im Mittelpunkt. In: Aachener Nachrichten Online. Zeitungsverlag Aachen GmbH, abgerufen am 13. September 2009: „Die Pax-Bank-Stiftung zeichnet seit Jahren Arbeiten auf dem Gebiet des interkulturellen Dialogs zwischen Christentum und Islam aus. Erster Preisträger war 2005 die Georges-Anawati-Stiftung, die seit dem der Pax-Bank-Stiftung bei der Auswahl der Projekte beratend zur Seite steht“
- Pax-Bank-Preis 2018 – homepage der Anawatistiftung, abgerufen am 17. April 2019.
- „Pax-Bank-Preis 2017“ an Christian Wulff, Altbundespräsident – homepage der Anawatistiftung, abgerufen am 14. April 2018.
- „Pax-Bank-Preis 2012“ an Karl Kardinal Lehmann mit Laudatio von Norbert Lammert – homepage der Anawatistiftung, abgerufen am 14. April 2018.
- PAX-Bank Preisträger - homepage der Anawatistiftung. Abgerufen am 29. Juni 2015.
- Modelle für den Dialog zwischen Christen und Muslimen: Preis der George-Anawati-Stiftung an Nachwuchswissenschaftler verliehen. In: Pressearchiv der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 2. März 2008.
- Georges-Anawati-Stipendium für Forschungen zum Dialog zwischen Islam und Christentum. (Nicht mehr online verfügbar.) Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst e. V, archiviert vom Original am 9. Juni 2009; abgerufen am 13. September 2009. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.