George Duning
George Duning (* 25. Februar 1908 in Richmond, Indiana; † 27. Februar 2000 in San Diego, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmkomponist.
Leben
Duning kam als Sohn einer Verkäuferin und eines Klavierlehrers in Richmond zur Welt. Als er noch ein Kind war, zog die Familie nach Ohio. In Cincinnati lernte er als Teenager das Spielen der Trompete und ließ sich am örtlichen Konservatorium zum Musiker und Komponisten ausbilden. Ab Anfang der 1920er Jahre war er Trompeter und Pianist der Kay Kyser Band, worauf in den 1930er Jahren eine mehrjährige Tätigkeit als Arrangeur und Komponist beim Radio folgte. Im Jahr 1942 trat er der United States Navy bei und diente daraufhin als Dirigent und Arrangeur beim Militärradio. Als die Kay Kyser Band 1944 im Film Carolina Moon auftrat, wurde Duning als Komponist von Morris Stoloff, dem musikalischen Leiter von Columbia Pictures, entdeckt.[1] Er erhielt 1945 einen Vertrag bei Columbia, wo er fortan fast ausschließlich als Filmkomponist zum Einsatz kam.
Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die beiden Glenn-Ford-Western Zähl bis drei und bete (1957) und Cowboy (1958) sowie Fred Zinnemanns Klassiker Verdammt in alle Ewigkeit (1953) und Richard Quines Meine Braut ist übersinnlich (1958). Seine Zusammenarbeit mit Nelson Riddle für die musikalische Adaption des Broadway-Musicals Pal Joey von Richard Rodgers und Lorenz Hart für den gleichnamigen Film fand ebenfalls Beachtung.
Ab den 1950er Jahren komponierte Duning auch Musik für Produktionen des US-amerikanischen Fernsehens, so z. B. für Raumschiff Enterprise in den Jahren 1967 und 1968. Im Laufe seiner Karriere war er fünfmal für den Oscar und zweimal für den Golden Globe in der Kategorie Beste Filmmusik nominiert, ging aber stets leer aus. Im Jahr 1983 zog er sich aus dem Showgeschäft zurück.
Filmografie (Auswahl)
- 1945: Tonight and Every Night – Regie: Victor Saville
- 1946: Der Jazzsänger (The Jolson Story) – Regie: Alfred E. Green
- 1947: Eine Göttin auf Erden (Down to Earth) – Regie: Alexander Hall
- 1948: Der Richter von Colorado (The Man from Colorado) – Regie: Henry Levin
- 1948: Ein Pferd namens October (The Return of October) – Regie: Joseph H. Lewis
- 1948: The Dark Past – Regie: Rudolph Maté
- 1949: Unerschütterliche Liebe (Shockproof) – Regie: Douglas Sirk
- 1949: Leicht französisch (Slightly French) – Regie: Douglas Sirk
- 1949: Alarm in der Unterwelt (The Undercover Man) – Regie: Joseph H. Lewis
- 1949: Der Berg des Schreckens (Lust for Gold) – Regie: S. Sylvan Simon
- 1949: Jolson Sings Again – Regie: Henry Levin
- 1949: Der Mann, der herrschen wollte (All the King’s Men) – Regie: Robert Rossen
- 1950: Das graue Tor zur Hölle (Convicted) – Regie: Henry Levin
- 1950: Mein Glück in deine Hände (No Sad Songs for Me) – Regie: Rudolph Maté
- 1950: Die Lügnerin (1950) (Harriet Craig) – Regie: Vincent Sherman
- 1951: Die Spur führt zum Hafen (The Mob) – Regie: Robert Parrish
- 1952: Affäre in Trinidad (Affair in Trinidad) – Regie: Vincent Sherman
- 1952: Budapest antwortet nicht (Assignment: Paris) – Regie: Robert Parrish
- 1953: Dürstende Lippen (Last of the Comanches) – Regie: André De Toth
- 1953: Salome – Regie: William Dieterle
- 1953: Verdammt in alle Ewigkeit (From Here to Eternity) – Regie: Fred Zinnemann
- 1953: Fegefeuer (Miss Sadie Thompson) – Regie: Curtis Bernhardt
- 1955: Der Mann aus Laramie (The Man from Laramie) – Regie: Anthony Mann
- 1955: Ehe in Fesseln (Queen Bee) – Regie: Ranald MacDougall
- 1955: Picknick (Picnic) – Regie: Joshua Logan
- 1956: Geliebt in alle Ewigkeit (The Eddy Duchin Story) – Regie: George Sidney
- 1956: Storm Center – Regie: Daniel Taradash
- 1957: Zähl bis drei und bete (3:10 to Yuma) – Regie: Delmer Daves
- 1957: Selten so gelacht (Operation Mad Ball) – Regie: Richard Quine
- 1957: Pal Joey – Regie: George Sidney
- 1958: Cowboy – Regie: Delmer Daves
- 1958: Duell im Morgengrauen (Gunman’s Walk) – Regie: Phil Karlson
- 1958: Hausboot (Houseboat) – Regie: Melville Shavelson
- 1958: Meine Braut ist übersinnlich (Bell, Book and Candle) – Regie: Richard Quine
- 1958: Jakobowsky und der Oberst (Me and the Colonel) – Regie: Peter Glenville
- 1959: Mit mir nicht, meine Herren (It Happened to Jane) – Regie: Richard Quine
- 1959: Der Zorn des Gerechten (The Last Angry Man) – Regie: Daniel Mann
- 1959: Die den Tod nicht fürchten (The Wreck of the Mary Deare) – Regie: Michael Anderson
- 1960: Fremde, wenn wir uns begegnen (Strangers When We Meet) – Regie: Richard Quine
- 1960: Die Welt der Suzie Wong (The World of Suzie Wong) – Regie: Richard Quine
- 1961: Zwei ritten zusammen (Two Rode Together) – Regie: John Ford
- 1962: Der Teufel kommt um vier (The Devil at 4 O’Clock) – Regie: Mervyn LeRoy
- 1962: Noch Zimmer frei (The Notorious Landlady) – Regie: Richard Quine
- 1962: Ein Hauch von Nerz (That Touch of Mink) – Regie: Delbert Mann
- 1963: Puppen unterm Dach (Toys in the Attic) – Regie: George Roy Hill
- 1965: Geliebte Brigitte (Dear Brigitte) – Regie: Henry Koster
- 1980: Sam Marlow, Privatdetektiv (The Man with Bogart’s Face) – Regie: Robert Day
Auszeichnungen
Oscar
Nominiert für die Beste Filmmusik:
- 1950: Jolson Sings Again
- 1951: Dein Glück in meine Hände
- 1954: Verdammt in alle Ewigkeit
- 1956: Picknick
- 1957: Geliebt in alle Ewigkeit
Golden Globe
Nominiert für die Beste Filmmusik:
- 1950: Der Mann, der herrschen wollte
- 1961: Die Welt der Suzie Wong
Goldene Himbeere
Gewonnen in der Kategorie Schlechtester Song:
- 1981: The Man with Borgart’s Face aus Sam Marlow, Privatdetektiv zusammen mit Andrew J. Fenady
Weblinks
- George Duning in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Jon Burlingame: George Duning at 100 auf filmmusicsociety.org, 25. Februar 2008. (englisch)