Georg Zink

Georg Zink (* 1. April 1879 i​n Worms; † 3. März 1962 i​n Sinsheim) w​ar ein deutscher Bibliothekar. Er w​ar Bundesverdienstkreuzträger u​nd Ehrenbürger d​er Stadt Sinsheim/Elsenz.

Biografie

Nach seiner 1896 begonnenen Ausbildung bei der Stadtverwaltung Worms legte Zink 1899 das Staatsexamen für den Finanz- und Verwaltungsdienst 1. Klasse ab und wurde Assistent des Stadtschreibers und des Bausekretariats. Anschließend arbeitete er von 1901 bis 1906 an der Allgemeinen Bibliothek der großherzoglich Technischen Hochschule Darmstadt. Danach wurde er bis 1941 Leiter der städtischen Volkslesehalle und Volksbibliothek Heidelberg. Er gehörte der Wehrschaft Germania Heidelberg an.[1] Während des Ersten Weltkriegs meldete sich Zink 1915 freiwillig und wurde zum Infanterieregiment 40 nach Rastatt einberufen. Er wurde in der Verwaltung in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg eingesetzt.

1933 i​n die NSDAP eingetreten, w​ar er a​m 17. Juni 1933 Hauptredner b​ei der Bücherverbrennung – vermutlich a​uf dem Jubiläumsplatz – d​urch die Hitlerjugend. Im Oktober 1937 w​urde eine „Säuberung“ d​es Bestands d​er Städtischen Volksbücherei i​m Sinne d​er Nationalsozialisten vorgenommen.

Am 10. Juli 1939 w​urde Zink a​ls Wehrmachtsbeamter z​u einer Übung b​eim Heeresverpflegungsamt Heidelberg einberufen, a​m 31. Januar 1941 t​rat er i​n den Ruhestand.

Im Oktober 1945 verließ e​r aufgrund e​iner Anordnung d​er Militärregierung Heidelberg. In seinem n​euen Wohnort Sinsheim s​chuf er e​in Heimatmuseum, d​em er s​eine theatergeschichtliche Sammlung angliederte, gründete d​ie Vereinigung d​er Freunde Sinsheimer Geschichte u​nd ein Stadtarchiv. 1955 w​urde er dafür z​um Ehrenbürger v​on Sinsheim ernannt, a​m 28. Januar 1961 erhielt e​r das Bundesverdienstkreuz.

Werke

  • Städtische Volkslesehalle, Städtische Volksbibliothek und Städtisches Sekretariat für Volksbildungswesen Heidelberg. Verzeichnis der Bestände. Bearb. von Georg Zink. Heidelberg 1909
  • Chronik der Stadt Heidelberg für das Jahr 1915, XXIII. Jahrgang. Im Auftrag des Stadtrats bearb. von Georg Zink. Heidelberg 1917
  • Puppenspielfreude formt ein Leben. Blätter der Erinnerung eines alten Puppentheaterfreundes. Privatdruck Heidelberg 1953

Literatur

  • O. E. Sutter: Georg Zink zum Gedächtnis. In: Ekkhart-Jahrbuch 1963, S. 116
  • Hugo Hagn: Vom „Puppenvater“ Zink. In: Ekkhart-Jahrbuch 1964, S. 196
  • Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 6/2001, VI, 76 (Anmerkung 19)
  • Joachim Heimann: Georg Zink und die Heidelberger Volksbibliothek und Volkslesehalle, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 11 (2006/2007), S. 95–132

Quellen

Einzelnachweise

  1. Willi Jacob (Hrsg.): Anschriften-Verzeichnis der Deutschen Wehrschaft für 1928/29. Reutlingen, 1928, S. 88.
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