Georg Stürgkh

Georg Stürgkh (seit 1532 Georg Stürgkh a​uf Plankenwarth; † 1547) w​ar ein reicher Händler u​nd Bürger z​u Graz i​n der Steiermark (Österreich), d​er am 20. März 1518 v​on Kaiser Maximilian I. e​inen Wappenbrief erhielt, 1532 d​ie Burg Plankenwarth erwarb, geadelt w​urde und i​m gleichen Jahr i​n den steiermärkischen Ritterstand aufgenommen wurde. Er i​st der Stammvater d​es ab 1638 freiherrlichen u​nd ab 1715 reichsgräflichen Familie Stürgkh.

Herkunft

Georg stammte aus der Familie Stürgkh, die aus dem Dorf (seit 1496 Markt) Donaustauf im Landkreis Regensburg in der Oberpfalz (im Freistaat Bayern) stammt, wo sie mit Konrad Stürgkh im Jahre 1333 erstmals urkundlich auftritt. Sein Vater war Johann Stürgkh, der als Kaufmann noch im Markt Donaustauf lebte und dort auch in der St. Michaelskirche begraben wurde. Der Name und die Herkunft seiner Mutter sind nicht bekannt.

Leben

Georg Stürgh, der wohl bei seinem Vater den Kaufmannsberuf erlernte, wanderte in die Steiermark aus und ließ sich in der Landeshauptstadt Graz nieder. Dort erwarb er durch Tüchtigkeit ein großes Vermögen und war offensichtlich auch Kaiser Maximilian I. von erheblichem Nutzen, da dieser ihm mit Urkunde – ausgestellt in Innsbruck am 20. März 1518 – das Stammwappen der Familie verlieh. Im Jahre 1521 erbte er von Thomas Oedenleich dessen Haus in der Herrengasse 17 das mehrfach umgebaut wurde und als Palais Stürgkh der Familie fast dreihundert Jahre als Residenz in Graz diente. Bis heute trägt das Palais diesen Namen, obwohl es 1798 von der Familie verkauft wurde.[1][2]

Palais Stürgkh in Graz

Im Jahre 1532 w​urde er z​um Bürgermeister d​er Stadt Graz gewählt, e​ine Funktion, d​ie er b​is 1536 ausübte.[3]

Im selben Jahr gelang i​hm eine für d​en Aufstieg d​er Familie wesentlich bedeutendere Erwerbung, d​a er v​om kaiserlichen Rat u​nd Oberststallmeister Andreas Ungnad, Reichsfreiherrn z​u Sonnegg, Herrn a​uf Dietrichstein, Burg Plankenwarth, Schloss Wasserleonburg etc. († 1557)[4] 1532 d​ie vernachlässigte Burg Plankenwarth[5] (heute i​n St. Oswald b​ei Plankenwarth i​m Politischen Bezirk Graz – Umgebung) erwarb.

Die Ludwigsburg, die unterhalb liegende Vorburg der Burg Plankenwarth

Nach d​em Erwerb dieses landständischen Gutes w​urde er i​n den Adelsstand erhoben u​nd noch i​m selben Jahr i​n den steiermärkischen Ritterstand aufgenommen. Er nannte s​ich seitdem Georg Stürgkh a​uf Plankenwarth.

Am 26. November 1537 erhielt e​r eine Wappenvermehrung u​nd am 6. Mai 1546 w​urde ihm s​ogar die Rotwachsfreiheit, d. h., d​ie Freiheit, m​it rotem Wachs z​u siegeln, zugestanden. Er s​tarb im Jahre 1547.

Ehe und Nachkommen

Georg Stürgkh a​uf Plankenwarth heiratete n​ach Siebmacher[6] i​m Juli 1511 i​n Graz Agnes Oeller, e​ine Tochter d​es vermögenden Kaufmannes u​nd Ratsbürgers v​on Graz, Aegid Oeller.

Kinder:

  • Georg (II.) Stürgkh auf Plankenwarth († 1571), Doktor der Rechte, Regimentsrat, auf Plankenwarth ∞ Margareta v. u. zu Trauttmansdorff auf Pertlstein († n. 6. Jänner 1575), eine Tochter des Sebastian von Trauttmansdorff († 1519) und der Margareta Judenhofer.[7] Er wurde zum näheren Stammvater der Adelsfamilie späteren Freiherrn und Grafen von Stürgkh.
  • Ludwig Stürgkh auf Plankenwarth († vor 1571), Fähnrich, fiel bei Leipzig ∞ Klara von Gallenberg
  • Regina Stürgkh auf Plankenwarth ∞ Franz Gablkofer (von Gablkofen), † 1568
  • Anna Stürgkh auf Plankenwarth ∞ Paul Gablkofer (von Gablkofen), † 1591

Literatur

  • Johann Baptist Witting (Bearbeiter 1918) in J. Siebmacher´s großes Wappenbuch Band 26; „Die Wappen des Adels in Niederösterreich“ Teil 2, S – Z, Reprintausgabe, Verlag Bauer und Raspe, Inhaber Gerhard Geßner, Neustadt an der Aisch, 1983
  • Palais Stürgkh. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;

Einzelnachweise

  1. Palais Stürgkh. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  2. Schweigert: Dehio Graz. S. 75.
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.graz.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Siebmacher Niederösterreich II. S. 438
  5. Siehe diesbezüglich den Beitrag „Geschichte“ in Artikel Burg Plankenwarth
  6. Siebmacher op. cit. S. 283
  7. Siebmacher op. cit. S. 394
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