Georg Lenzen

Georg B. Lenzen (* 1966) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben und Schaffen

Aufgewachsen am linken Niederrhein, absolvierte Georg Lenzen seine Schauspielausbildung in Köln. Sein Bühnendebüt gab er unter der Regie von Willy Millowitsch am gleichnamigen Volkstheater (1994). Dort spielte er auch ensuite in der Komödie "Sein oder Nichtsein" die Rolle des 'Josef Tura' an der Seite von Dirk Bach (2008). Er war Ensemblemitglied unter anderem an den Stadttheatern Düsseldorf, Koblenz, Essen und Wuppertal. In Köln ist Georg Lenzen aktiv der Freien Theaterszene verbunden. Als Gründungsmitglied des Rose-Theegarten-Ensemble (1999) war er mit verschiedenen Produktionen für den Kölner Theaterpreis nominiert. Das Rose-Theegarten-Ensemble verstand sich als Kollektiv, dessen gemeinsame ästhetische Grundlage eine stark körperorientierte Arbeit war. In seinem Bühnensolo "Lysistrata" von Aristophanes verleiht er noch heute dieser Arbeit einen besonderen Ausdruck.

Mit seiner Leidenschaft für das Kölsche Brauchtum entwickelte er an der Rednerschule des literarischen Komitees[1] die Kunstfiguren 'Manni et Kehrmännchen'[2] und den 'Klüngelbruder Bruno Blankoscheck'[3]; letzterer war angelehnt an seine Rolle des Kommunalpolitikers 'Bätes' aus der vielgespielten Realsatire "Köln ist Kasse"[4] von Heinrich Pachl (Uraufführung 2006 im Theater im Bauturm).

Seit 2013 ist Lenzen beim Hänneschen-Theater als Regisseur, Autor und Puppenspieler beschäftigt. In Kooperation mit dem Festkomitee Kölner Karneval realisierte er als verantwortlicher Set-Regisseur die erfolgreiche WDR-Produktion des "ausgefallensten" Kölner Rosenmontagszuges als Puppenspiel (2021). Im selben Jahr wurde er vom Gürzenich-Orchester für die Produktion "Der Nussknacker" in Kölscher Mundart als Librettist und Sprecher verpflichtet.

Georg Lenzen ist verheiratet mit der Schauspielerin Silke Natho; gemeinsam spielen die beiden in den Bühnenproduktionen "Antichrist" von Lars von Trier und "Mata Hari" von Tony Dunham am Kölner Horizont Theater. Vor der Kamera agierten sie zusammen mit ihrem Sohn Orlando Lenzen für den ARD-Film Plötzlich Onkel (2009).

Neben dem Theater wirkt Georg B. Lenzen als Darsteller in Film- und Fernsehproduktionen sowie als Sprecher in Hörspielen mit. Seit 2017 ist er als "Mr. Bahncard" bekannter Werbeträger für die Deutsche Bahn.

Filmografie

Hörspiele (Auswahl)

  • 1995: Michael Dibdin: Der Rattenkönig (1. Teil: Im Sinne der Familie) (Sprecher: Lapucci) – Regie: Thomas Werner (Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel – WDR)
  • 2000: Jay Williams: Als das Wünschen noch geholfen hat ... (Tausendundein Märchen im WDR): Petronella (Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch) – Bearbeitung und Regie: Uwe Schareck (Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel, Kinderhörspiel –WDR)
  • 2004: Hannes Lindemann: Ich musste zum Wassertropfen werden. Mit dem Faltboot über den Atlantik (Sprecher) – Bearbeitung, Komposition und Regie: Georg Roloff (Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel, Dokumentarhörspiel – WDR)
  • 2005: Wilm ten Haaf: Die Reise nach Braunschweig (4. Teil: Theatre di Milano) (Sprecher: Hans Koog) – Regie: Frank-Erich Hübner (Original-Hörspiel, Kinderhörspiel – WDR)
  • 2005: Patricia Highsmith: Tiefe Wasser (3 Teile) (Sprecher: Mr. Cassell) – Bearbeitung und Regie: Martin Zylka (Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel – WDR)
  • 2008: Peter Steinbach: Vaterland (3. und 4. Teil: Das lettische Mädchen (1 und 2)) (Sprecher: Diverse Rollen 4) – Regie: Claudia Johanna Leist (Originalhörspiel – WDR)
  • 2009: Georg Roloff: Expedition zur Wiege der Menschheit (2 Teile) (Sprecher) – Regie: Georg Roloff (Originalhörspiel, Kinderhörspiel – WDR)

Einzelnachweise

  1. Festkomitee. In: Kölner Karneval. Abgerufen am 28. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Manni Et Kehrmännchen. Abgerufen am 28. März 2021.
  3. Heinrich Pachl: pachls nachsichten: Das macht mich volksverdrossen! In: Die Tageszeitung: taz. 2. Oktober 2004, S. 1, abgerufen am 28. März 2021.
  4. Köln ist Kasse! Abgerufen am 28. März 2021.
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