Georg Kleinfeller

Georg Kleinfeller (* 25. Dezember 1857 i​n Augsburg; † 8. August 1932 i​n Kiel) w​ar ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er widmete s​ich dem Strafrecht (Deutschland), d​em Prozessrecht u​nd dem Römischen Recht.

Leben

Nach d​em Abitur a​m Wilhelmsgymnasium München[1] studierte Georg Kleinfeller a​b 1876 Rechtswissenschaft a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach d​em ersten juristischen Examen arbeitete e​r von 1880 b​is 1883 a​ls Rechtspraktikant i​n München u​nd arbeitete a​n seiner Doktorarbeit, m​it der e​r 1882 z​um Dr. iur. promoviert wurde. Am 24. März 1885 habilitierte e​r sich i​n München. Am 8. März 1894 w​urde er z​um a.o. Professor ernannt.

In gleicher Stellung wechselte e​r zum Sommersemester 1895 a​n die Christian-Albrechts-Universität Kiel. Als Professor für „Strafrecht, Straf- u​nd Zivilprozessrecht u​nd Konkursrecht“ (ernannt a​m 8. März 1895) w​urde er n​ach einem knappen Jahr a​m 23. Februar 1896 Lehrstuhlinhaber. 1913/14 w​ar er Rektor d​er CAU. In seiner Rektoratsrede a​m 5. März 1913 befasste e​r sich m​it Gerechtigkeit u​nd Rechtsgang.[2]

In Kiel wirkte Kleinfeller b​is an s​ein Lebensende. Er verfasste zahlreiche Abhandlungen, Studien u​nd Handbücher z​u seinen Spezialgebieten. Im Jahr 1913/1914 fungierte e​r als Rektor d​er Universität Kiel. Am 18. Juni 1914 w​urde er z​um Geh. Justizrat ernannt. Zum 1. April 1925 w​urde er m​it Erreichen d​er Altersgrenze emeritiert.

Er w​ar seit 1896 m​it der Malerin Sophie Kleinfeller-Pühn verheiratet; i​hr gemeinsamer Sohn w​ar der Chemiker Hans Kleinfeller (1897–1973).

Schriften (Auswahl)

  • Der Gerichtsstand der Widerklage in seiner geschichtlichen Entwicklung. München 1882 (Dissertation)
  • Die bayerische Literatur über den Vollzug der Freiheitsstrafe im Anschlusse an die gleichzeitige Gesetzgebung. München 1885
  • Die Functionen des Vorsitzenden und sein Verhältnis zum Gericht: Dargestellt nach den Justizgesetzen für das Deutsche Reich mit Berücksichtigung des französischen, italienischen und österreichischen Rechts. München 1885
  • Die geschichtliche Entwicklung des Thatsacheneides in Deutschland: Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Civilprozessrechtes und zur Erläuterung des § 410 der deutschen Civilprozessordnung. Berlin 1891
  • Die Litteratur des deutschen Prozessrechts, 1884 bis 1894. Leipzig 1896
  • Lehrbuch des deutschen Zivilprozeßrechts für das akademische Studium. Berlin 1905. Zweite völlig umgearbeitete Auflage, Berlin 1910. Dritte Auflage, Berlin 1925
  • Reform des Schwurgerichts: Bericht der Unterkommission. Berlin 1908
  • Das schwurgerichtliche Verfahren und der Entwurf einer Strafprozessordnung. Berlin 1909
  • Lehrbuch des deutschen Konkursrechts für das akademische Studium. Berlin 1912

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht vom Kgl. Wilhelms-Gymnasium zu München. ZDB-ID 12448436, 1875/76
  2. Rektoratsrede (HKM)

Literatur

  • Friedrich Volbehr: Professoren und Dozenten an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Vierte Auflage, bearbeitet von Rudolf Bülck, abgeschlossen von Hans-Joachim Newiger. Kiel 1956, S. 38
Wikisource: Georg Kleinfeller – Quellen und Volltexte
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