Georg II. (Ortenburg)

Georg II. († v​or Februar 1489) w​ar der älteste Sohn d​es Grafen Heinrich V. v​on Ortenburg u​nd Ursula Ecker z​u Saldenburg. Er stammte a​us dem niederbayerischen Adelsgeschlecht d​er Ortenburger. Nach d​em Tod seines Vetters Alram II. w​urde er 1461 amtierender Graf v​on Ortenburg.

Leben und Wirken

Georg II. t​ritt erstmals a​n der Seite seines Großonkels Etzel I. i​m Jahre 1431 auf. Im Jahre 1445 n​ennt er s​ich Graf z​u Saldenburg, n​ach dem Besitz d​en seine Mutter d​em Ortenburger Haus zugebracht hatte. Zehn Jahre später trägt e​r den Titel Graf z​u Neu-Ortenburg, n​ach seinem ererbten Ansitz.

In d​en Jahren 1466 u​nd 1467 i​st Georg i​m Dienste Herzog Ludwigs IX. v​on Bayern-Landshut a​ls Rat. 1471 w​ird er Rat d​es Pfalzgrafen Otto II. z​u Moosbach.

Nach d​em Tode seines Cousins Alram II., w​ird er i​m Jahre 1460 z​um amtierenden Grafen d​er Reichsgrafschaft Ortenburg. Seine Amtszeit i​st geprägt v​on Veräußerungen u​nd Erbstreitigkeiten. So z​og sich e​in Erbstreit u​m die Burg Engelsberg, welche e​r von Alram II. erworben hatte, n​och bis i​ns Jahre 1468 u​nd wurde m​it einem Vergleich beendet. 1471 verkaufte e​r die Burg g​ar ganz a​n Heinrich Nothaft v​on Wernberg.

Ein weiterer Streit drehte s​ich um d​ie Hofmark Abtshofen. Das Kloster Ebersberg beanspruchte e​s als Stiftungsgut, Georg II. a​ls Reichslehen. Der e​rste Schlichtungsspruch Herzog Ludwigs IX. i​m Jahre 1466 b​lieb erfolglos. Erst a​ls Herzog Albrecht d​er Weise v​on Bayern-München, i​m Auftrag Kaiser Ferdinands III., erneut zugunsten d​es Klosters entschied, w​urde der Streit beigelegt.

1488 verzichtet Georg, w​ohl aus gesundheitlichen Gründen, zugunsten seines Bruders Sebastian I. a​uf das Amt d​es amtierenden Grafen weiter auszuüben.

Nachkommen

Graf Georg II. w​ar mit Anastasia von Fraunberg verheiratet. Aus dieser Ehe entstammen folgende Kinder:

Literatur

  • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien, erschienen in: Ostbairische Grenzmarken – Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde, Nr. 36, Passau 1994 (S. 9–62).
  • Friedrich Hausmann: Archiv der Grafen zu Ortenburg. Urkunden der Familie und Grafschaft Ortenburg (in Tambach und München) Band 1: 1142–1400 (= Bayerische Archivinventare 42), Neustadt an der Aisch 1984.
  • Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg. Band 2: Das gräfliche Haus in Bayern. Rückert, Vilshofen 1932.
  • Carl Mehrmann: Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinde Ortenburg in Niederbayern – Denkschrift zur Jubiläumsfeier der 300jährigen Einführung der Reformation daselbst am 17. und 18. Oktober 1863, Landshut 1863 (Digitalisat).
  • Johann Ferdinand von Huschberg: Geschichte des herzoglichen und gräflichen Gesammthauses Ortenburg: aus den Quellen bearbeitet, Sulzbach 1828 (Digitalisat).
VorgängerAmtNachfolger
Alram II.Graf von Ortenburg
1460–1488
Sebastian I.
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