Georg Eckelt
Georg Eckelt (* 19. März 1932 in Wischütz, Niederschlesien; † 26. Juli 2012 in Königs Wusterhausen) war ein deutscher Grafiker und Fotograf. Er gilt als ein führender Vertreter der ostdeutschen Sachfotografie.[1]
Leben und Werk
Nach seinem Abitur an der Kreuzschule in Dresden und einer Lehre zum Maschinenbauer studierte Georg Eckelt ab 1953 an der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt, brach die Ausbildung jedoch nach zwei Jahren ab. 1955 nahm er ein Studium in der Fachrichtung Fotografik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig auf, welches er 1960 bei Johannes Widmann mit Diplom abschloss.
Von 1960 bis 1967 leitete er die Abteilung Fotografie am Institut für angewandte Kunst Berlin. 1966 wurde er Kandidat und 1971 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Ab 1963 mietete er Ladenräume in der Winsstraße 25 in Berlin-Prenzlauer Berg, die er bis 1992 für seine freiberufliche Tätigkeit als Atelier nutzte. Es entstanden Aufnahmen für verschiedenste Industriebetriebe sowie Einrichtungen wie die Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft (DEWAG), das Amt für Industrielle Formgestaltung (AIF)[2] und die Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Zwischen 1973 und 1976 erstellte er die fotografische Dokumentation der Errichtung des Palastes der Republik.
Seine Arbeiten sind gekennzeichnet durch einen sachlich-nüchternen Stil, der die abgebildeten Industrieprodukte in den Mittelpunkt der Arbeit rückt. Eckelt fotografierte unter anderem die Entwürfe von Formgestaltern wie Marlies Ameling, Ilse Decho, Karl Clauss Dietel, Wolfgang Dyroff, Rudolf Horn, Margarete Jahny, Erich John, Dietmar Palloks, Jürgen Peters, Christa Petroff-Bohne, Lutz Rudolph und Wilhelm Wagenfeld.
Der fotografische Nachlass wird von seinem Sohn Christoph Eckelt verwaltet.
Preise und Auszeichnungen
- Beste Plakatserie 1972 – 2. Qualitätswettbewerb der DEWAG (Konsum-Plakatserie „Waren täglicher Bedarf“ mit Margret Mühle)
- 2. und 3. Preis – Wettbewerb 1977 „Das Industrieprodukt im Foto“ der Fachzeitschrift für industrielle Formgestaltung „form+zweck“
- 1. und 2. Preis – Wettbewerb 1979 „Das Industrieprodukt im Foto“ der Fachzeitschrift für industrielle Formgestaltung „form+zweck“
- 3. Preis – Wettbewerb 1980 „Das Industrieprodukt im Foto“ der Fachzeitschrift für industrielle Formgestaltung „form+zweck“
- 2. Preis – Wettbewerb 1981 „Das Industrieprodukt im Foto“ der Fachzeitschrift für industrielle Formgestaltung „form+zweck“
- Auszeichnung beim Wettbewerb „Beste Arbeiten des Jahres“ der DEWAG in den Jahren 1986,1987 und 1988
- 2. und 3. Preis – Foto-Design-Wettbewerb 1988 des Verbandes Bildender Künstler der DDR
Ausstellungen
- Design in der DDR. Design Center des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg, Stuttgart - 1988
- Wunderwirtschaft. DDR-Konsumkultur und Produktdesign in den 1960er Jahren. Sammlung Industrielle Gestaltung, Berlin 1996–1997
- Arbeiten für die Serie - Margarethe Jahny. Designzentrum Sachsen-Anhalt, Dessau 1998
- Schaufenster mit Licht. Galerie Kienzle & Gmeiner, Berlin - 2001
- Im Blick der Massen – Plakate in der DDR. Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Eisenhüttenstadt sowie Landtag des Landes Brandenburg, Potsdam – 2002
- Gestaltung ist Kultur. Eine Werkausstellung. Sammlung Industrielle Gestaltung, Berlin - 2002 bis 2003
- Zwei deutsche Architekturen. Institut für Auslandsbeziehungen, internationale Wanderausstellung - 2004 bis 2018
- Alles nach Plan? Formgestaltung in der DDR. Museum in der Kulturbrauerei (Bildserie), Berlin - 2016
- Barkas, Simson, Moccadolly - Der Formgestalter Lutz Rudolph (Bildserie). Museum für Angewandte Kunst, Gera - 2017
- Palast der Republik - Utopie, Inspiration, Politikum. Kunsthalle Rostock - 2019
- Palast der Republik Satellit. KVOST, Berlin - 2019
- Schönheit der Form - Die Designerin Christa Petroff-Bohne. Staatliche Kunstsammlungen Dresden - 2020
Literatur
- Heinz Hirdina: Gestalten für die Serie. Verlag der Kunst, Dresden 1988, ISBN 3-364-00042-5. (Bildserie)
- Sammlung Industrielle Gestaltung (Hrsg.): Einblicke, Ausblicke. Sammlung Industrielle Gestaltung. Konzept und Text Hein Köster. Berlin 1991, DNB 991889673. (Bildserie)
- Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (Hrsg.), Ina Merkel, Felix Mühlberg: Wunderwirtschaft. DDR-Konsumkultur in den 1960er Jahren. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 1996, ISBN 3-412-08396-8.
- Günter Höhne: Margarete Jahny: Die Anmut des Rationalen. Designzentrum Sachsen-Anhalt, Dessau 1998, ISBN 3-930410-10-9. (Bildserie)
- Hein Köster: Christa Petroff-Bohne - Eine ostdeutsche Designer-Biografie. Deutsches Porzellanmuseum, Hohenberg/Eger 2000, ISBN 3-927793-59-0. (Bildserie)
- Günter Höhne: Penti, Erika und Bebo Sher – Klassiker des DDR-Designs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-320-9. (Bildserie)
- Jens Kassner: Clauss Dietel & Lutz Rudolph – Gestaltung ist Kultur. edition vollbart, Chemnitz 2002, ISBN 3-935534-05-1. (Bildserie)
- Jens Kassner: OSTFORM - Der Gestalter Karl Clauss Dietel. Leipzig 2009, ISBN 978-3-935534-19-2. (Bildserie)
- Dieter Schreiber: Rudolf Horn - Gestaltung als offenes Prinzip. form+zweck Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-935053-23-5. (Bildserie)
- Doris Weilandt: Form und Funktion - Der Formgestalter Lutz Rudolph. Kunstsammlung Gera und Autoren, 2017, ISBN 978-3-910051-62-1. (Bildserie)
- Elke Neumann: Palast der Republik - Utopie, Inspiration, Politikum. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2019, ISBN 978-3-96311-187-7.
- Angelika und Jörg Petruschat, Silke Ihden-Rothkirch: Schönheit der Form. Die Designerin Christa Petroff-Bohne. form+zweck Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-947045-17-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Abschied von Georg Eckelt, im NEWSLETTER 04/2012, S. 4, auf industrieform-ddr.de, abgerufen am 17. Februar 2019.
- Plan oder Planlos? Design in der DDR, auf zeitgeschichte-online.de, abgerufen am 17. Februar 2019.