Georg Bunsen
Georg Carl Adolph Bunsen (* 18. Februar 1794 in Frankfurt am Main; † 3. Oktober 1872 in Belleville (Illinois)) war ein deutsch-amerikanischer Pädagoge.
Leben und Werk
Bunsen war der älteste Sohn des Frankfurter Münzmeisters Johann Georg Bunsen und Enkel von Philipp Christian Bunsen. Seine jüngeren Brüder waren Karl Bunsen und Gustav Bunsen. Sein Vetter war der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen.
Bunsen studierte ab 1812 in Berlin Philosophie. Nach der Promotion kehrte er nach Frankfurt zurück. Er war Anhänger der Pädagogik Johann Heinrich Pestalozzis und der Turn- und Nationalbewegung Friedrich Ludwig Jahns. 1820 gründete er im Haus Sonneck auf der Pfingstweide außerhalb des damals bebauten Stadtgebiet eine Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben.
Wie seine Brüder beteiligte er sich an der Vorbereitung des Frankfurter Wachensturms am 3. April 1833. Nachdem der Aufstand gescheitert war, versteckte er seinen steckbrieflich gesuchten Bruder Gustav fünf Wochen lang in seinem Haushalt, bis ihm die Flucht nach Frankreich gelang. Gustav wanderte in die Vereinigten Staaten aus. Am 2. März 1834 folgte Georg seinem Bruder. Er ließ sich in Belleville (Illinois) nieder, wo er eine neue Pestalozzi-Schule gründete.
Das Frankfurter Institut ging an Johann Ludwig Georg Stellwag über. Es wurde später mit der 1844 von Nicolaus Hadermann gegründeten medizinisch-gymnastischen Anstalt für Mädchen fusioniert und in den Weißen Hirsch am Großen Hirschgraben verlegt. Später zog es in die Neue Mainzer Straße um.
Literatur
- Georg Bunsen: Die Bunsensche Erziehungsanstalt zu Franckfurt am Main; 1823
- Sabine Hock: Bunsen, Georg Carl Adolph, in: Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 121.