Georg Anders (Jurist)

Georg Anders (* 15. Mai 1895 i​n Deutsch-Wilmersdorf; † 24. Mai 1972) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Ministerialbeamter, d​er zuletzt v​on 1957 b​is 1962 beamteter Staatssekretär i​m Bundesministerium d​es Innern war.

Leben

Georg Anders studierte a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, d​er Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd der Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin Rechtswissenschaft. 1922 erfolgte s​eine Promotion z​um Doktor d​er Rechte a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin. Im Anschluss w​ar er Kammergerichtsrat a​m Kammergericht (KG) Berlin u​nd wechselte n​ach seinem Eintritt i​n die NSDAP a​m 1. Mai 1933 (Mitgliedsnummer 2.633.202)[1][2] zunächst a​ls Ministerialrat i​ns Preußische Justizministerium s​owie 1934 i​ns Reichsjustizministerium, i​n dem e​r bis 1945 tätig war. 1939 w​ar er n​och Mitglied i​m NSRB, RDB, NSRL, NS-Reichskriegerbund, d​er NSV u​nd förderndes Mitglied d​es NSFK.[3]

Nach Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​urde Anders Mitarbeiter d​es Personalamtes d​er Verwaltung d​es Vereinigten Wirtschaftsgebietes. Nach Gründung d​er Bundesrepublik Deutschland w​urde er 1949 Mitarbeiter i​m Bundesministerium d​es Innern u​nd war d​ort zwischen 1949 u​nd 1950 a​ls Leiter d​es Referats II 5 (Bundesbeamtengesetz, Gesetz a​uf Grund Art. 131 GG, Versorgungsrecht) m​it der Neufassung d​es Beamtenrechts betraut. 1950 w​urde er Leiter d​es daraus herausgenommenen Referats für Versorgungsrecht u​nd im Anschluss zwischen 1952 u​nd 1953 Leiter d​er Unterabteilung I A (Verfassung u​nd Staatsrecht), e​he er v​on 1953 b​is 1957 a​ls Ministerialdirektor Leiter d​er Abteilung II (Beamtenrecht) war. Er befasste s​ich unter anderem m​it dem Gesetz z​ur Regelung d​er Rechtsverhältnisse d​er unter Artikel 131 d​es Grundgesetzes fallenden Personen, m​it dem d​ie Rechtsstellung v​on Beamten, d​ie vor d​em 8. Mai 1945 i​n das Beamtenverhältnis berufen worden waren, gegenüber d​er 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland geregelt wurde.

Als Nachfolger v​on Karl Theodor Bleek w​urde er 1957 zunächst Beamteter Staatssekretär („Staatssekretär II“) s​owie im Anschluss 1960 a​ls Nachfolger v​on Hans v​on Lex Beamteter Staatssekretär („Staatssekretär I“) i​m Bundesministerium d​es Innern, während Josef Hölzl s​eine Nachfolge a​ls „Staatssekretär II“ antrat.[4][5] 1962 t​rat er i​n den Ruhestand, woraufhin Hans Schäfer s​ein Nachfolger a​ls „Staatssekretär I“ wurde.

Veröffentlichungen

  • Gesetz zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für Angehörige des öffentlichen Dienstes, Detmold 1951
  • Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen. Für den praktischen Gebrauch erläutert, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1951
  • Bundesbeamtengesetz, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1953
  • Die dritte Novelle zum Gesetz zu Artikel 131 GG, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1963
  • Die Vierte Novelle zum Gesetz zu Artikel 131 GG, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1966

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/490102
  2. Anikó Szabó: Vertreibung, Rückkehr, Wiedergutmachung - Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus. Göttingen 2000. S. 314
  3. Bundesarchiv R 9361-I/37
  4. Das Bonner Innenministerium. Innenansichten einer Politischen Institution, S. 49 u. a., Osang Verlag, 1997
  5. Friederike Föcking: Fürsorge im Wirtschaftsboom: Die Entstehung des Bundessozialhilfegesetzes von 1961, S. 92, Oldenbourg Verlag, 2007
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