Geoffrey Oryema
Geoffrey Oryema (* 16. April 1953 in Soroti; † 22. Juni 2018 in Lorient[1]) war ein Musiker aus Uganda.
Biografie
Oryemas Familie gehört zur Ethnie der Acholi. Oryema war noch ein Kind, als er mit seinen Eltern, die nach der Unabhängigkeit Ugandas 1962 zur neuen intellektuellen Elite des Landes gehörten, in die Hauptstadt Kampala zog. Sein Vater Erinayo Wilson Oryema, ein Englischlehrer, unterrichtete ihn auch in Musik und seine Mutter, Leiterin der Tanzgruppe The Heartbeat of Africa, nahm ihn mit auf Tourneen. Nach seinem Schulabschluss studierte Oryema Drama an Ugandas National School of Dramatic Art und schrieb, inspiriert von Bertolt Brecht, Konstantin Sergejewitsch Stanislawski und Jerzy Grotowski, erste Stücke. Als sein Vater, inzwischen ein ugandischer Minister, unter dubiosen Umständen im Gewahrsam von Sicherheitskräften des Diktators Idi Amin ums Leben kam, flüchtete Geoffrey Oryema 1977 ins Exil nach Paris. Hier hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und nahm einige Demos auf, die schließlich in die Hände der Organisatoren des Worldmusic-Festivals WOMAD gelangten. Festivalgründer Peter Gabriel lud Oryema ein und veröffentlichte 1990 dessen Debütalbum Exile, produziert von Brian Eno, auf seinem Real World Label. Nach zwei weiteren Alben auf Real World, Beat the Border (1994) Night to Night (1997), wechselte Oryema zu Sony International und veröffentlichte die Alben Spirit (2000) und Words (2004).[2] Im Juli 2005 war er einer der Interpreten des Live-8-Konzerts in Cornwall und Edinburgh. Er widmete sich zudem der Friedensarbeit und dem Kampf gegen Kindersoldaten.[3]
Oryema starb im Juni 2018 im Alter von 65 Jahren in Frankreich an den Folgen einer Krebserkrankung.[3]
Diskografie
- Exile (1990)
- Beat the Border (1993)
- Night to Night (1996)
- Spirit (2000)
- The Odysseus/ Best Of (2002)
- Words (2004)
- From the Heart (mp3:2010, CD:2011)
Weblinks
- Biography: Geoffrey Oryema. RFI Musique, Mai 2004, archiviert vom Original am 9. Juni 2009 (englisch).
- Night To Night – Geoffrey Oryema. Real World Records, 2000, archiviert vom Original am 17. Juli 2012 (englisch).
- Opiyo Oloya: The Lyre of the African Odysseus: A conversation with Geoffrey Oryema. In: rootsworld.com. 18. September 2001 (englisch).
- Geoffrey Oryema bei Discogs
- Geoffrey Oryema in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Le chanteur Geoffrey Oryema est mort. In: Le Parisien. 23. Juni 2018, abgerufen am 25. Juni 2018 (französisch).
- Biography: Geoffrey Oryema. RFI Musique, Mai 2004, archiviert vom Original am 9. Juni 2009; abgerufen am 25. Juni 2018 (englisch).
- Nachruf Jazzthing