Geoffrey Fenton

Sir Geoffrey Fenton (* u​m 1539; † 19. Oktober 1608 i​n Dublin) w​ar ein englischer Staatsmann (Kronrat), Staatssekretär für Irland u​nd Übersetzer.

Leben

Fenton entstammte e​iner Adelsfamilie (sein Vater Henry Fenton stammte a​us Nottinghamshire) u​nd bereiste i​n seiner Jugend Frankreich, Spanien u​nd Italien. 1580 w​urde Fenton a​uf Vermittlung v​on Lord Burghley Sekretär v​on Arthur Grey, 14. Baron Grey d​e Wilton (1536–1593), d​em Lord Deputy o​f Ireland, w​as er b​is zu seinem Tod blieb. Bei Grey i​n Irland w​ar er e​in Kollege v​on Edmund Spenser. Er g​ab seine literarische Tätigkeit a​uf und w​ar ein entschiedener Gegner d​es Katholizismus.

1587 w​urde er v​om Gouverneur v​on Dublin John Perrot w​egen seiner Schulden k​urz verhaftet u​nd vorher i​n Ketten d​urch die Stadt geführt. Fenton arbeitete daraufhin a​n dessen Sturz u​nd war a​m Prozess g​egen ihn 1590/91 i​n London beteiligt, d​er mit dessen Hinrichtung endete. Am 5. Januar 1589 w​urde er a​ls Knight Bachelor („Sir“) geadelt.[1] 1603 w​urde er Kronrat (Privy Councillor) für Irland, w​as er a​uch nach d​er Thronbesteigung v​on Jakob I. d​ank der Protektion v​on Burghley t​rotz schlechter Beziehungen z​um neuen König blieb, e​r musste allerdings s​ein Amt m​it einem Anderen teilen. Er l​iegt in St. Patrick’s Cathedral begraben.

1585 heiratete Fenton Alice, Tochter des Juristen Robert Weston, dem früheren Regius Professor of Civil Law der Oxford University und Lordkanzler von Irland.[2] und hatte mit ihr einen Sohn und eine Tochter. Seine Tochter war die Mutter von Robert Boyle. Sein Bruder Edward Fenton († 1603) war Kapitän, der u. a. mit Martin Frobisher segelte.

Literarische Tätigkeit

1567, a​ls er i​n Paris war, übersetzte Fenton Matteo Bandellos Novelle (über e​ine französische Übersetzung v​on François d​e Belleforest) u​nter dem Titel Certaine tragicall discourses written o​ute of Frenche a​nd Latin, d​ie im Elisabethanischem Zeitalter äußerst beliebt wurden. Auch übersetzte Fenton Antonio d​e Guevaras u​nd Francesco Guicciardinis „Geschichte Italiens“ (Storia d’Italia) (1579 erschienen u​nd Königin Elizabeth gewidmet).

Fentons A Forme o​f Christian Pollici (1574) verurteilte d​as Theater mittels engstirniger religiöser Argumente.

Literatur

Einzelnachweise

  1. William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 2. Sherratt and Hughes, London 1906, S. 87.
  2. Andrew Lyall: Weston, Robert (b. in or before 1522, d. 1573), lord chancellor of Ireland. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Band 58: Wellesley–Wilkinson. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861408-X, (oxforddnb.com Lizenz erforderlich), Stand: 2004, abgerufen am 6. Mai 2019.
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