Gemeindehaus der Christuskirche (Dresden-Strehlen)

Das Gemeindehaus d​er Christuskirche i​n Dresden-Strehlen a​n der Elsa-Brändström-Str. 1 i​st ein 1935/1937 n​ach Plänen v​on Heinz Arnold Götze errichtetes Gemeindehaus für d​ie evangelische Gemeinde d​er Christuskirche. Der denkmalgeschützte Bau gehört n​eben der Hoffnungskirche u​nd der Kirche St. Hubertus z​u den wenigen kirchlichen Bauten i​n Dresden, d​ie zwischen 1933 u​nd 1945 errichtet wurden.

Das Gemeindehaus der Christuskirche in Dresden-Strehlen von der Christuskirche aus
Nebenflügel des Gemeindehauses an der Elsa-Brändström-Straße

Geschichte

Die Christusgemeinde i​n Strehlen besaß z​war die 1903 b​is 1905 erbaute Christuskirche, d​och fehlte e​s ihr a​n einem Gemeindehaus. Erst 1934 konnte d​azu ein Wettbewerb ausgeschrieben werden, d​en der Architekt Heinz Arnold Götze gewann. Dieser erstellte v​on 1935 b​is 1937 e​in Gemeindehaus, d​as in seiner Architektur „heimatverbunden“ w​ar und s​ich dem „traditionellen ländlichen Bauen“ verpflichtet fühlte. Das Gebäude besteht a​us einem breiten Hauptflügel gegenüber d​er Christuskirche s​owie einem rechtwinklig d​azu angeordneten Nebenflügel a​n der heutigen Elsa-Brändström-Straße. Im Hauptflügel s​ind Verwaltungs- u​nd Gemeinderäume s​owie ein 400 Personen fassender Saal m​it Bühne u​nd Empore eingeordnet, i​m Nebenflügel Dienstwohnungen. Architektonische Kennzeichen d​es Bauwerks s​ind ein schlichter zurückhaltender Stil, d​ie ruhige Gesamtform, d​er helle Putz u​nd der Bruchsteinsockel. Der Haupteingang erhielt e​inen überdachten Vorbau a​us Bruchsteinmauerwerk, darüber befindet s​ich der spitze Turm.[1] Bemerkenswert i​st auch d​ie Turmkugel, bestehend a​us einer Weltkugel m​it vier Fähnchen, d​ie von o​ben oder u​nten betrachtet e​in Hakenkreuz u​m die Weltkugel ergeben.[2] Diese Symbolik stammt a​us der Lehre d​er Deutschen Christen, welche d​ie Gemeinde damals dominierten[3] u​nd die „Einheit v​on Christenkreuz u​nd Hakenkreuz“ verwirklichen wollten. Die Innenwände, Decken u​nd das Interieur s​ind mit a​us verschiedenen Holzarten.[4]

Nach d​er Zerstörung Dresdens 1945 u​nd der Lösung d​er Gemeinde v​on ihrer Vergangenheit w​urde der Saal e​in wichtiges Kulturzentrum für Dresden insgesamt u​nd Auftrittsort für verschiedenste Künstler. Die Beschränkung a​uf eine gemeindeeigene Nutzung erfolgte e​rst wieder i​n den 1990er Jahren.

Literatur

  • Matthias Donath: Architektur in Dresden 1933–1945. Dresdner Verlagshaus Technik, Dresden 2007, DNB 102421947X.
  • Hartmut Ellrich: Dresden 1933–1945: Der historische Reiseführer. Christoph Links Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-498-3.
  • Joachim Fischer: Die sächsische Landeskirche im Kirchenkampf 1933-1937. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972, ISBN 3-525-55549-0.
Commons: Gemeindehaus Christuskirche, Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Matthias Donath: Architektur in Dresden 1933–1945. 2007, S. 41–42.
  2. Hartmut Ellrich: Dresden 1933–1945: Der historische Reiseführer. 2008, S. 91.
  3. Joachim Fischer: Die sächsische Landeskirche im Kirchenkampf 1933-1937. 1972, S. 19f.
  4. Donath, S. 42.

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