Gefecht bei Emsdorf

Das Gefecht b​ei Emsdorf f​and während d​es Siebenjährigen Krieges a​m 16. Juli 1760 zwischen d​er französischen u​nd einer a​us Hessen, Briten u​nd Hannoveranern bestehenden alliierten Armee s​tatt und endete m​it einer Niederlage d​er Franzosen.

Verlauf

Am 16. Juli 1760 lagerten ca. 4.600 französische Soldaten u​nter dem Kommando d​es Generals v​on Glaubitz zwischen Stadtallendorf, Erksdorf u​nd Emsdorf.

Ein a​us Briten, Hannoveranern u​nd Hessen bestehender Verband i​n Stärke v​on über 5.000 Mann u​nter dem Erbprinzen v​on Braunschweig stieß b​ei einem Vorstoß z​ur Zerstörung d​er französischen Feldbäckereien i​n Marburg a​uf die Franzosen.

Völlig unbemerkt von den nur 2 km entfernten Franzosen teilte der Erbprinz bei Speckswinkel seine Truppe und marschierte mit der Infanterie durch die Wälder nördlich von Hatzbach bis an den Waldrand bei Emsdorf. Hier griff er zwischen 13 und 14 Uhr die Franzosen überraschend bei der Verpflegungsausgabe an. Nachdem die bei Speckswinkel verbliebene Kavallerie den Gefechtslärm hörte, saß auch diese auf und attackierte das französische Feldlager bei Erksdorf. Obwohl der französische Widerstand bei Emsdorf und Erksdorf schnell zusammenbrach, zog sich der Kampf insgesamt über sechs Stunden hin, da beim Rückzug der Franzosen über Langenstein und den Herrenwald bis nach Niederklein immer wieder Kämpfe aufflackerten. Bei Niederklein waren die Franzosen dann völlig erschöpft und ergaben sich den britischen leichten Dragonern.

Sonstiges

  • Die schwersten Verluste hatte das englische leichte Dragonerregiment Elliot, das bei Emsdorf seine Feuertaufe erhielt. Das Regiment existiert heute noch als Teil des Regiments Light Dragoons mit Garnison in Newcastle-upon-Tyne. Auf den Fahnen des Regiments steht auch heute noch ganz oben der Name Emsdorf über einer Reihe weiterer berühmter Schlachten. Im 18. Jahrhundert trugen die Dragoner einen Helm mit der Aufschrift Emsdorf.
  • Die Kriegskasse des General von Glaubitz ging bei dem Gefecht verloren. 1762 wurden zwei Einwohner von Langenstein festgenommen, weil sie einen Schatzfund auf dem Schlachtfeld von Emsdorf unterschlagen hatten.
  • In Emsdorf gibt es die auf dieses Gefecht gründende Sage vom Franzosenbaum.
  • Das Gefecht fand vor allem in Großbritannien wegen der Tapferkeit der Eliott-Dragoner, die eher als kaum ausgebildete Rekruten zu bezeichnen waren, große Beachtung.

Literatur

  • Eike Erdel: Das Gefecht bei Emsdorf am 16. Juli 1760, Verlag Joachim Stickler, Kirchhain 2019.
  • Eike Erdel: Das Gefecht bei Emsdorf am 16. Juli 1760. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 2004. Band 109, S. 115–140. vhghessen.de (PDF; 207 kB)
  • B. von Linsingen-Gestorff: Aus Hannovers militärischer Vergangenheit. Verlag Arnold Weichelt, Hannover 1880.

Einzelnachweise

  1. nach Hans Bleckwenn, vgl. Liste der hessen-kasselschen Regimenter der Frühen Neuzeit
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.